Als der Chauffeur merkt, dass sein riesiges Gefährt ins Rutschen kommt, gibt er verzweifelt Vollgas, lässt den Motor aufheulen. Doch er kann das Drama nicht mehr verhindern: Das Heck des Cars kommt im morastigen Untergrund ins Rutschen, schleudert über den Fahrbahn-Rand, das Fahrzeug stürzt in den Abgrund.
Die Fahrgäste des Überlandbusses waren zuvor ausgestiegen und versuchten den Fahrer zu dirigieren. Doch sie nur tatenlos zuschauen, wie der Mann in den Tod stürzte.
Der Unfall hat sich Ende des vergangenen Jahres auf der einspurigen Yungas-Strasse ereignet, die von La Paz über den La Cumbre-Pass bis in die Stadt Coroico im Amazonas-Urwald führt. Sie gilt als gefährlichste Strasse der Welt, als Strasse des Todes, weil auf den engen Kehren durch das Gebirge immer wieder Fahrzeuge in die Tiefe stürzen.
Bis 2007, als eine sicherere, aber längere Verbindung zwischen La Paz und Coroico eröffnet wurde, starben jährlich 200 bis 300 Menschen auf der Yungas-Strecke. (bih)