Während Blinkens Auftaktstatement bei der öffentlichen Sitzung am Dienstag standen alle paar Minuten einzelne Protestierende auf, hielten Plakate in die Höhe und riefen Forderungen wie: «Waffenruhe jetzt», «Stoppt den Genozid in Gaza», «Stoppt das Massaker Israels».
Diverse Personen im Zuschauerraum hielten wiederholt schweigend ihre rot bemalten Hände in die Höhe, die aussahen, als seien sie mit Blut beschmiert. Mehrere von ihnen standen später gemeinsam auf und riefen ebenfalls Sprechchöre. Die amerikanische Bevölkerung sei nicht bereit, den brutalen Krieg Israels zu finanzieren, brüllten sie.
Sicherheitskräfte führten die Demonstranten nacheinander aus dem Saal. Blinken musste seine Stellungnahme wegen der Störaktionen ein halbes Dutzend Mal unterbrechen. Der Minister sagte, er höre «die Leidenschaft, die in diesem Raum und ausserhalb dieses Raumes zum Ausdruck gebracht wird». Blinken versicherte, alle setzten sich für den Schutz von Zivilisten in dem Krieg zwischen Israel und der in Gaza herrschenden Hamas ein. «Wir alle kennen das Leid, das in diesem Moment stattfindet. Wir alle sind entschlossen, es zu beenden.»
Blinken und Austin standen bei der Anhörung Rede und Antwort zu dem rund 105 Milliarden US-Dollar schweren Hilfspaket, das US-Präsident Joe Biden beim Kongress unter anderem zur Unterstützung von Israel und der Ukraine beantragt hat.
Seit den blutigen Angriffen der islamistischen Hamas gegen Israel am 7. Oktober bombardiert Israels Armee Ziele der Hamas im Gazastreifen. Inzwischen rücken auch israelische Bodentruppen in Gaza gegen die islamistische Hamas vor. Die katastrophale Lage für die Bewohner und die hohe Zahl an zivilen Opfern in dem dicht besiedelten Küstengebiet lösen international zunehmend Kritik am Vorgehen Israels aus. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu lehnt eine Waffenruhe jedoch ab. Auch die US-Regierung argumentiert, derzeit würde eine generelle Waffenruhe der Hamas in die Hände spielen.
(SDA)