Bis um 23 Uhr MESZ sind die Menschen in London und anderen Teilen Englands, sowie in Schottland und Wales dazu aufgerufen, neue Mitglieder für die Gemeinde- und Bezirksräte zu bestimmen. In Nordirland wird ein neues Regionalparlament (Northern Ireland Assembly) gewählt.
Die Ergebnisse bei der Lokalwahl in England gelten als Stimmungstest für die konservative Regierung von Premierminister Boris Johnson. Erwartet wird, dass die von Skandalen geplagten Tories empfindliche Verluste hinnehmen müssen.
Die Augen sind dabei neben der Gesamtzahl der Sitze auf die Londoner Bezirke Wandsworth und Westminster sowie die Gemeinden Newcastle-under-Lyme in den West Midlands und Southampton an der Südküste gerichtet. Je nachdem, wie verheerend die Wahlen für die Konservativen ausgehen, wird damit gerechnet, dass Johnsons Position in der eigenen Fraktion infrage gestellt werden könnte.
In Nordirland zeichnet sich ein historisches Ergebnis ab, bei dem die katholisch-republikanische Partei Sinn Fein zum ersten Mal stärkste Kraft in dem Landesteil werden könnte.
Die Partei galt einst als politischer Arm der militanten Organisation IRA (Irish Republican Army), die jahrzehntelang gewaltsam für eine Vereinigung der beiden Teile Irlands kämpfte. Die Partei setzt sich mit friedlichen Mitteln für ein geeintes Irland ein, hat dies im Wahlkampf jedoch nur als längerfristiges Ziel ausgegeben.
Mit ersten Ergebnissen aus den Lokalwahlen in England wird in der Nacht auf Freitag gerechnet. Die Auszählung der Stimmen in Nordirland beginnt erst am Freitagmorgen und könnte sich bis in den Samstag hineinziehen.
(SDA)