Italiens und Spaniens Regierungschefs vergleichen Corona mit Kriegsjahren
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«Sehr harte Tage» stehen an:Italiens und Spaniens Regierungschefs vergleichen Corona mit Kriegsjahren

Stimmen auf «sehr harte Tage» ein
Italiens und Spaniens Regierungschefs vergleichen Corona mit Kriegsjahren

Die Ministerpräsidenten von Italien und Spanien haben ihre Bevölkerungen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus auf harte Tage eingestimmt. Beide vergleichen die Lage mit vergangenen Kriegsjahren.
Publiziert: 22.03.2020 um 05:12 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2020 um 10:54 Uhr

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) hat die Bevölkerung angesichts der Ausbreitung des Coronavirus auf «sehr harte Tage» eingestimmt. «Wir müssen uns psychologisch und emotional darauf vorbereiten», sagte der Regierungschef am Samstag in einer Fernsehansprache.

«Das Schlimmste kommt noch», sagte Sánchez. Das Land stehe vor der grössten Herausforderung seit dem Spanischen Bürgerkrieg. Dieser fand zwischen 1936 und 1939 statt. Auch der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte (55) verglich die Lage in einer Rede am Samstagabend mit Krieg. «Es ist die schwerste Krise für das Land seit dem Zweiten Weltkrieg», sagte Conte.

Der italienische Premier verfügte in der drittgrössten Volkswirtschaft in der Eurozone die Einstellung jeder produktiven Tätigkeit, «die nicht entscheidend und unerlässlich dafür ist, uns essenzielle Güter und Dienstleistungen zu garantieren». Das Land hatte am Samstag an nur einem Tag fast 800 Tote vermeldet, so viele wie nie seit dem Ausbruch des Virus im Land.

Spanien verteilt 1,3 Millionen Schutzmasken

«Wir müssen Zeit gewinnen, um unser Gesundheitssystem besser vorzubereiten», erklärte der spanische Ministerpräsident Sánchez weiter und sprach von einem «Rennen gegen die Zeit» bei der Beschaffung der erforderlichen Ausrüstung.

«In den kommenden Stunden» würden 1,3 Millionen Atemschutzmasken verteilt. In den nächsten Tagen sollten 640'000 Schnelltest-Sets eintreffen. Verhandlungen für sechs Millionen weitere Sets mit dem Ausland liefen, fügte Sánchez hinzu.

Die Regierung mobilisierte weitere 52'000 Kräfte für das Gesundheitssystem, darunter 14'000 pensionierte Ärzte und Krankenschwestern. In Madrid wird derzeit ein Feldlazarett für mehr als 5000 Betten errichtet. Hotels werden zu Spitälern umfunktioniert.

Rasanter Anstieg von Infektionsfällen

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie hatte sich in Spanien innerhalb eines Tages drastisch erhöht. Sie lag am Samstag bei 1326 und damit um 32 Prozent über der vom Vortag, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle stieg auf knapp 25'000. Das waren etwa 5000 mehr als noch am Freitag.

Am schwersten betroffen ist die Region um die Hauptstadt Madrid. Dort wurden bislang 8921 Infektionsfälle registriert, also gut jeder dritte Fall landesweit. Tausende weitere Fälle wurden in Katalonien, im Baskenland und in Andalusien nachgewiesen.

In Spanien gilt seit dem 14. März eine Ausgangssperre. Die 46 Millionen Einwohner dürfen ihr Zuhause nur verlassen, um zur Arbeit zu gelangen, Einkäufe zu erledigen, Medikamente zu besorgen oder mit dem Hund Gassi zu gehen. (kes/SDA)

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