Sterbende Tochter ruft Mutter an
«Mama, ein Bär frisst mich auf»

Olga Moskalyova (†19) wird von einem Bären angefallen. Schwer verletzt wählt sie die Nummer ihrer Mutter und ruft um Hilfe. Es sind die letzten Worte ihres Lebens.
Publiziert: 18.08.2011 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 08:58 Uhr
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Die junge Frau begleitet ihren Stiefvater Igor Tsyganenkov in Termalniy, Sibirien, zum Fluss. Er hat beim Fischen etwas beim Boot zurückgelassen. Sie gehen durch hohes Gras, als aus dem Nichts ein Braunbär auftaucht. Das Muttertier stürzt sich auf Igor und zertrümmert dabei seinen Schädel. Der Mann ist sofort tot.

Offenbar hat der Bär Junge, fühlt sich durch die Anwesenheit der beiden Menschen bedroht. Olga rennt davon und schafft es, dem aggressiven Tier zu entkommen. Schliesslich wird sie vom Bären eingeholt und zu Boden geworfen.

«Ich dachte an einen Scherz»

Die durch Bisse schwer verletzte junge Frau ruft gemäss dem Radiosender «Echo von Moskau» mit ihrem Handy ihre Mutter an. «Mama, der Bär frisst mich! Mama, Hilfe!» Tatiana, die Mutter, dachte erst an einen schlechten Scherz. «Aber dann hörte ich den Schmerz und die Angst in Olgas Stimme und die Geräusche des Bären. Ich wollte auf der Stelle tot umfallen.»

Die Verbindung bricht ab, Tatiana versucht, ihren Mann Igor zu erreichen – sie weiss nicht, dass dieser bereits tot ist. Schliesslich alarmiert sie die Polizei. Olga ruft ein zweites Mal an, sagt: «Die Bären sind zurück, sie hat ihre Jungen mitgebracht!»

«Ich liebe dich»

Wieder bricht die Verbindung ab. In einem letzten Anruf – offenbar von den Bären zurückgelassen – sagt sie zu ihrer Mutter: «Mama, es tut nicht mehr weh. Ich spüre keinen Schmerz mehr. Ich liebe dich so fest.» Eine halbe Stunde später findet die Polizei die Leichen der beiden.

Jäger mit Hunden machen dem Tier mit seinen Jungen schliesslich den Garaus. Gemäss dem Sender «Echo von Moskau» sind Bärenattacken auf Menschen in der letzten Zeit nicht selten. Die Menschen würden die Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum vertreiben. Diese kehrten oft auf Futtersuche hungrig dorthin zurück. (num)

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