Die Antwort auf die Frage, was er in seinem Leben gerne tun würde, aber noch nie getan hat, ist für Stephen Hawking (73) klar. Er würde gerne eine Reise ins All unternehmen, sagt der Starphysiker in einem Interview mit der spanischen Zeitung «El Pais», das kürzlich veröffentlicht wurde. Denn er ist überzeugt: «Das Überleben der menschlichen Rasse hängt von ihrer Fähigkeit ab, neue Heimaten anderswo im Universum zu finden.» Dies, weil sich die Gefahr, dass eine Katastrophe die Welt zerstört, erhöht habe.
Während Hawkings für die Besiedelung anderer Planeten plädiert, warnt er vor Aliens, die die Erde für sich entdecken könnten. Der Wissenschaftler, der an der Nervenkrankheit ALS leidet und nur per Sprachcomputer kommunizieren kann, ist der Ansicht, dass ausserirdisches Leben durchaus existieren könnte.
Vergleich mit Entdeckung Amerikas
Damit Kontakt aufzunehmen, sei allerdings gefährlich. «Wenn Aliens uns besuchen, könnte das wie bei der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus enden: Den Ureinwohnern erging es nicht gut.» Die Ausserirdischen könnten «Nomaden werden und versuchen, alle Planeten, die sie erreichen können, zu erobern und zu kolonialisieren».
Für sein «mathematisches Gehirn» sei es etwas «völlig Rationales», über extraterrestrisches Leben nachzudenken, sagt Hawking. «Die wirkliche Herausforderung ist, zu entdecken, wie und was Aliens wirklich sein könnten.»
In der Hoffnung, Antworten auf diese Fragen zu finden, hat Hawking vor zwei Monaten zusammen mit weiteren Forschern das Projekt «Breakthrough Listen» lanciert. Die Forschungsinitiative will mit Hilfe riesiger Teleskope das All nach Hinweisen auf ausserirdische Intelligenz durchforsten. Ein russischer Investor hat dafür 100 Million Dollar zur Verfügung gestellt. (lha)