Statistisch gesehen haben sie nie Erfolg
Terroristen sind absolute Verlierer

Egal ob in Syrien, Nigeria, Irak oder anderswo auf der Welt: Terror-Gruppierungen schaffen es mit ihrer Gewalt immer wieder in die Schlagzeilen. Erfolg haben sie mit ihren Methoden jedoch so gut wie nie.
Publiziert: 08.06.2015 um 21:01 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:25 Uhr
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Werden ihre Ziele wohl nie erreichen: Terroristen des IS.
Foto: Reuters

Die Brutalität, mit der terroristische Gruppen in Krisen-Gebieten vorgehen, löst auch in Europa Angst aus. Immer wieder auftauchende Bilder von Entführungen, Anschlägen und Hinrichtungen geben das Gefühl, der Terrorismus sei ausser Kontrolle und ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie zeigt aber: Am Ende stehen die Terroristen immer auf der Verlierer-Seite.

Erfolgsquote gleich null

Die Terror-Expertin Page Fortna ist Professorin an der Columbia University in den USA. Für ihre jetzt in der Fachzeitschrift «International Organization» erschienenen Untersuchung hat sie Konflikte von militanten Rebellengruppen auf der ganzen Welt im Zeitraum zwischen 1989 und 2004 ausgewertet. Dabei stellte sie immer wieder die selbe Frage: Erreichen die Terroristen mit der Anwendung von Gewalt ihre Ziele?

Die Antwort ist eigentlich immer die gleiche – egal ob es sich um Gruppierungen in Afghanistan, Sri Lanka, Bosnien oder auf den Philippinen handelt: Die Erfolgsquote liegt beinahe bei null. «Keine der untersuchten Gruppen, die durch gezielte Terroroperationen große Zahlen an Zivilisten getötet haben, konnten den Kampf für sich entscheiden», sagt Fortna.

«Anschläge sind furchterregend, aber nicht effektiv»

Wie «Zeit online» schreibt, schneiden sich Terroristen sogar meist ins eigene Fleisch. Die Rebellen haben nicht nur keinen Erfolg, sie schmälern auch die Chance auf ein friedliches Abkommen mit der Gegenseite mit möglichen Zugeständnissen. Terroristen verlieren also meist auf voller Länge.

Den Grund am Scheitern sieht Fortna vor allem in den Methoden der Terroristen. Diese seien schlicht untauglich: «Wahllose Angriffe gegen Zivilisten sind furchterregend, aber nicht effektiv.»

Wir werden Terrorgruppen trotzdem nicht los

Entwarnung will die Terror-Expertin deshalb aber keine geben. Fortna findet zwar, dass man sich nicht vor einem Sieg des Islamischen Staats oder von Boko Haram fürchten müsse. Doch eine Gefahr gehe von den Organisationen trotzdem immer aus: Die extreme Gewalt der Terroristen würde Kriege nämlich besonders anheizen und zusätzlich verlängern.

Aller Erfolglosigkeit zum Trotz ist für Fortna deshalb klar: «Wir werden die Terrorgruppen auch auf lange Sicht nicht loswerden.» (cat)

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