Gerichtsmediziner im US-Bundesstaat Texas haben den Tod von Sandra Bland im Gefängnis - sie wurde aufgehängt in der Zelle aufgefunden – als Suizid eingestuft. Bei der Autopsie sind keine Anzeichen für einen Kampf oder ein Fremdeinwirken festgestellt worden. Es wurden jedoch Drogen in ihrem Körper gefunden.
Wie die Staatsanwaltschaft am mitteilte, haben die Tests Hinweise auf Marihuana ergeben. Er erwarte mehr Resultate zur Droge in den kommenden Tagen, sagte Staatsanwalt Warren Diepraam. Die gefundene Rauschgiftmenge - nach drei Tagen in der Zelle - deute aber auf starken Konsum hin.
Ausserdem seien zwei bis vier Wochen alte Schnittwunden am Handgelenk der Frau festgestellt worden, die auf einen möglichen früheren Suizidversuch hindeuteten, hiess es weiter.
Keine Vorkehrungen getroffen
Nach einem Bericht der «New York Times» vom Mittwoch sagte Bland selbst gegenüber Beamten aus, dass sie sich früher habe umbringen wollen. Trotzdem seien im Gefängnis keine besonderen Vorkehrungen zum Schutz der Frau getroffen worden.
Der Fall hatte die Debatte um Rassismus und Polizeigewalt in den USA wieder angeheizt.
Erhängt in der Zelle
Die 28-Jährige war am 13. Juli, drei Tage nach ihrer Festnahme, erhängt in ihrer Gefängniszelle gefunden worden. Ihre Familie hatte bestritten, dass sie suizidgefährdet gewesen sei. Nach Medienberichten hat Blands Familie privat eine weitere Autopsie in Auftrag gegeben.
Auf dem Video zur Festnahme in der Nähe von Houston ist zu sehen, wie ein weisser Polizist die junge Frau stoppt, weil sie beim Spurwechsel nicht blinkte. Die Aufnahmen zeigen anschliessend eine Auseinandersetzung, bei der die Afroamerikanerin aus dem Auto gezerrt wird. Festgenommen wurde Bland nach Justizangaben wegen Angriffs auf einen Staatsbediensteten. (bau/SDA)