Ein Erdbeben der Stärke 3,6 war am Donnerstagabend in Neapel zu spüren. Das ist stärker als die durchschnittlichen Beben, die in der Region zuletzt verzeichnet wurden. In der Nähe des Epizentrums: ein Supervulkan.
Wie die italienische Zeitung «Corriere del Mezzogiorno» berichtet, sei das Beben in ganz Neapel spürbar gewesen. Menschen strömten auf die Strasse, Trümmerteile stürzten von Häusern herab und es kam zu Stromausfällen.
Über 50 Eruptionsherde
Das stärkste Beben wurde um 19.42 Uhr gemeldet. Heikel ist der Vorfall, weil er sich in der Nähe des Vesuvs im Süden Italiens ereignet hat. Der Vesuv gilt als einer der gefährlichsten Vulkane der Erde. In dessen Nähe befindet sich ein besonders gefährliches Gebiet, das als Supervulkan eingestuft wird: die Phlegräischen Felder.
Dort befand sich das Epizentrum. Das Gebiet, das sich auf über 150 Quadratkilometer ausdehnt, zählt mehr als 50 Eruptionsherde. Rund 360'000 Menschen leben auf dem Supervulkan.
Die letzte Eruption des Supervulkans hat im Jahr 1538 stattgefunden. Allerdings war es in den vergangenen 70 Jahren unruhig rund um die Phlegräischen Felder. Zehntausende kleinere Erdbeben haben die Region heimgesucht. Dadurch wurde die Küstenstadt Pozzuoli um fast vier Meter angehoben. (bab)