Nordkorea wirft der USA vor, nach dem Leben von Diktator Kim Jong Un zu trachten. Der Auslandgeheimdienst CIA soll in Zusammenarbeit mit Südkorea geplant haben, Kim in einem Attentat zu ermorden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP, die sich auf Berichte staatlicher nordkoreanischer Medien beruft.
Das Ministerium für Staatsschutz spricht von einem «teuflischen Anschlag», den der CIA vorbereitet habe. Konkret sei geplant gewesen, Kim während öffentlicher Feierlichkeiten in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang mit «biochemischen Substanzen» zu töten. Für den Geheimdienst sei der Gebrauch solcher Substanzen «beste Methode» um Kim umzubringen, da sie keinen «Zugang zum Zielobjekt benötigt» und deren tödliche Wirkung erst nach sechs bis zwölf Monaten eintrete.
«Gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung»
Weiter heisst es, ein Nordkoreaner mit dem Nachnamen Kim – einer der häufigsten Namen im Land – soll bestochen worden sein, um das Attentat durchzuführen. Doch die Behörden hätten die Pläne aufgedeckt und den Anschlag vereiteln können. Das Komplott sei «gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung», teilt Nordkorea mit.
Das Verhältnis zwischen Nordkorea und den USA ist seit Wochen zum Zerreissen gespannt. US-Präsident Donald Trump – der Nordkorea als derzeit grösstes weltweites Sicherheitsrisiko bezeichnet – drohte jüngst, im Notfall vor einem Militärschlag nicht zurückzuschrecken, sollte der Konflikt auf diplomatischem Wege nicht lösbar sein. Zudem provozierten die USA Kim unter anderem mit Marine-Übungen vor der koreanischen Halbinsel.
Hintergrund des Konflikts sind Atom- und Raketentests, die Nordkorea trotz UN-Verbot weiterhin durchführt. So hat Nordkorea erst vor rund zwei Wochen eine Rakete abgefeuert – der Test missglückte allerdings. (lha)