Staatschefs konnten sich nicht einigen
EU droht Russland nur mit «Optionen» statt Sanktionen

In der belgischen Hauptstadt haben sich die EU-Staats- und Regierungschefs gestern zu einem zweitägigen Gipfeltreffen versammelt. Eines der Hauptthemen war dabei die humanitäre Notlage in Syrien.
Publiziert: 21.10.2016 um 05:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:25 Uhr
EU droht Russland nur mit «Optionen» statt Sanktionen
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Staatschefs konnten sich nicht einigen:EU droht Russland nur mit «Optionen» statt Sanktionen

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich trotz wochenlanger Luftangriffe auf die syrische Stadt Aleppo nicht auf eine konkrete Sanktionsdrohung gegen Russland einigen können. Sie verurteilen aber die Angriffe auf Zivilisten und fordern, dass diese beendet werden.

In der Abschlusserklärung des EU-Gipfels in Brüssel heisst es, bei einer Fortsetzung der «Gräueltaten» ziehe die EU «alle verfügbaren Optionen» in Betracht. Im Entwurf war noch ausdrücklich mit «Sanktionen» gegen alle Unterstützer der syrischen Regierung gedroht worden. Doch laut Diplomaten hatten insbesondere Italien, Griechenland und Ungarn dagegen Front gemacht. «Beim Thema Syrien sind wir alle sehr besorgt», sagte der italienische Regierungschef Matteo Renzi. «Aber ich glaube, es würde nichts bringen, hier einen Verweis auf Sanktionen einzufügen.»

EU fordert humanitären Zugang

«Der Europäische Rat verurteilt die Angriffe auf Zivilisten durch das syrische Regime und seine Verbündeten, einschliesslich Russland, scharf», steht weiter in den in der Nacht auf heute beschlossenen Gipfelschlussfolgerungen. «Er fordert sie auf, die Gräueltaten zu beenden und dringende Schritte zu unternehmen, um ungehinderten humanitären Zugang zu Aleppo und anderen Teilen des Landes sicherzustellen.»

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte am Ende des ersten Gipfeltages mit Blick auf die dramatische Lage in Aleppo, die EU könne die «menschenverachtenden Bombardierungen nicht akzeptieren». Bei einer Fortsetzung der Luftangriffe werde die EU «alle verfügbaren Massnahmen ins Auge fassen». Auf eine Frage nach der Schwelle für Sanktionen sagte Merkel, wenn «die Intensität der jetzigen Bombardierungen» anhalte, sei dies «schon ein Grund, sich zu überlegen, was tun wir jetzt». (SDA)

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