Staatsanwaltschaft wirft Erdogan-Widersacher kriminelle Aktivitäten vor
Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu verhaftet

Der Bürgermeister von Istanbul wurde am Mittwoch offenbar verhaftet. Dies berichten türkische Medien. Imamoglu gilt als Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Publiziert: 19.03.2025 um 06:37 Uhr
|
Aktualisiert: 19.03.2025 um 09:42 Uhr
Ekrem Imamoglu gilt als wichtigster Widersacher Erdogans.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu und sein Pressesprecher wurden verhaftet
  • Generalstaatsanwaltschaft erlässt Haftbefehl gegen mutmasslichen Anführer einer kriminellen Organisation
  • Insgesamt 100 Personen, darunter Imamoglu und Ongun, von Verhaftungen betroffen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der Bürgermeister Istanbuls Ekrem Imamoglu (53) wurde Berichten zufolge am Mittwoch von Polizeikräften verhaftet – und dies wenige Tage vor seiner möglichen Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten. Imamoğlu gilt als einer der wichtigsten Kontrahenten von Staatschef Recep Tayyip Erdogan

Laut türkischen Medien rückten Polizeiteams zu Imamoğlus Wohnung aus. Auch sein Pressesprecher Murat Ongun wurde in Gewahrsam genommen. 

Hier fliegen Steine auf Oppositionspolitiker Imamoglu
1:31
Wahlkampf 2023 in der Türkei:Hier fliegen Steine auf Oppositionspolitiker Imamoglu

Pressesprecher bestätigt Verhaftung

Die Generalstaatsanwaltschaft Istanbuls erklärte: «Gegen insgesamt 100 Personen wurde Haftbefehl erlassen, darunter gegen den mutmasslichen Anführer einer kriminellen Organisation, Ekrem Imamoglu, Murat Ongun und 98 weitere, mit diesen Personen in Verbindung stehende Verdächtige.»

Imamoglu veröffentlichte am Mittwochmorgen auf der Plattform X ein Video, in dem er davon sprach, dass Hunderte Polizisten vor seiner Haustür stünden. «Wir befinden uns im Angesicht einer grossen Tyrannei», schrieb er dazu. Er werde aber nicht aufgeben.

Pressesprecher Ongun bestätigte seine Festnahme in den sozialen Medien ebenfalls und schrieb: «Ich wurde festgenommen. Sie glauben, dass sie uns daran hindern, Ekrem Imamoğlu zu verteidigen und zu unterstützen, indem sie uns zum Schweigen bringen. Ich rufe unsere Bürger, die in allen sozialen Medien aktiv sind, auf: Von nun an ist Ekrem Imamoğlu der türkischen Nation anvertraut. Beschütze, kümmere dich um ihn, unterstütze ihn! Sie können die Nation nicht besiegen. Alles wird gut.»

Online-Medien eingeschränkt

Nach Bekanntwerden der Verhaftung sind laut Berichten mehrere soziale Netzwerke sowie Kurznachrichtendienste nur eingeschränkt nutzbar. Viele Türken beschrieben Drosselungen und Beschränkungen unter anderem auf X, Youtube, Instagram, Tiktok, Whatsapp, Signal, Telegram und weiteren Diensten.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?