Sri Lanka sucht Scharfrichter per Zeitungsinserat
Über 100 Bewerbungen für die Stelle als Henker

Sri Lanka will erstmals seit 43 Jahren wieder die Todesstrafe vollstrecken. Dafür war der Inselstaat auf der Suche nach Henkern. Für die Stelle haben sich nun über 100 Männer beworben – darunter auch ein Amerikaner.
Publiziert: 07.03.2019 um 13:18 Uhr
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Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena will wieder Todesurteile vollstrecken.
Foto: Twitter (Screenshot)

Seit 1976 wurde in Sri Lanka niemand mehr hingerichtet. Zum Tode Verurteilte wurden seither lebenslang eingesperrt. Anfang Jahr suchte die Strafvollzugsbehörde per Zeitungsinserat jedoch nach Henkern um wieder Todesurteile vollstrecken zu können. 

Im Stelleninserat steht, dass die Bewerber männlich und zwischen 18 und 45 Jahre alt sein sollen. Darüber hinaus müssen sie einen «ausgezeichneten moralischen Charakter» sowie «mentale Stärke» haben. Einsendeschluss für die Bewerbung war am 25. Februar 2019. 

Beim Anblick des Galgens den Job aufgegeben

Gefängnisvorsteher Thushara Upuldeniya teilte nun mit, dass sich 102 Männer für den Job als Henker beworben haben – darunter auch ein US-Amerikaner. Die Bewerbung des «Ausländers» wurde aber abgelehnt, da nur Einheimische für die Anstellung in Frage kommen.

Der letzte Henker von Sri Lanka gab seinen Job im Jahr 2014 auf, ohne eine einzige Hinrichtung durchgeführt zu haben. Beim Anblick des Galgens sei er sofort von seinem Posten zurückgetreten, wie das australische Nachrichtenportal «news.com.au» berichtete. Sein Nachfolger, der letztes Jahr eingestellt worden war, sei erst gar nicht zur Arbeit erschienen. Ob die neuen Bewerber der Aufgabe gewachsen sind, wird sich zeigen.

Härtere Drogenpolitik

Sri Lankas Präsident, Maithripala Sirisena, hatte letztes Jahr entschieden, dass wieder Todesurteile vollstreckt werden sollen. Im Fokus steht der Kampf gegen die Drogen. Er nahm sich dabei ein Beispiel an seinem philippinischen Kollegen, Präsident Rodrigo Duterte. Dieser führt in seinem Land einen erbarmungslosen «Krieg gegen die Drogenkriminalität». Für sein brutales Vorgehen steht er international in der Kritik. (bra)

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