Im Rennen um den Posten des österreichischen Regierungschefs hat Bahn-Manager Christian Kern (50) laut Medienberichten den Rückhalt seiner Partei, der sozialdemokratischen SPÖ, die ihn auch zum neuen Parteipräsidenten ernennen will. Morgen sollen die obersten Parteileute zusammenkommen und die Entscheidung bekanntgeben, wie es heisst.
«Die Würfel für Kern sind bereits gefallen», berichtet die österreichische Nachrichtenseite «kurier.at».
Kern gilt als politisch eher unerfahren. Er hat sich jedoch als Chef der Bundesbahn ÖBB, die er aus der Krise holte, einen guten Ruf erarbeitet. Zudem verschaffte er sich mit seinem unkomplizierten Vorgehen in der Flüchtlingskrise Respekt.
Studium in der Schweiz
Kern ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Söhne und zwei Töchter. Er ist studierter Publizist. Im schweizerischen St. Gallen absolvierte er ein Nachdiplomstudium. Kern arbeitete kurzzeitig im Journalismus und in verschiedenen politischen Funktionen. Seit 2010 ist er bei der Bahn.
Der langjährige Bundeskanzler Werner Faymann gab am Montag wegen mangelnder Unterstützung seiner Flüchtlingspolitik den Rückzug als Bundeskanzler und SPÖ-Chef bekannt. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner von der mitregierenden konservativen Volkspartei ÖVP übernahm die Regierungsgeschäfte interimistisch. (noo)