Spionage für China?
U-Haft für Mitarbeiter von AfD-Politiker

Ein Mitarbeiter der deutschen Rechtspartei AfD wird verdächtigt, für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet zu haben. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft.
Publiziert: 24.04.2024 um 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2024 um 10:55 Uhr
Der mutmassliche Agent arbeitete für den AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah.
Foto: AFP

Der wegen Spionageverdachts für China festgenommene Mitarbeiter des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah ist in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof habe den Haftbefehl in der Nacht zum Mittwoch in Vollzug gesetzt, teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Der Vorwurf lautet auf Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall.

Der festgenommene Jian G. soll laut dem deutschen Generalbundesanwalt (GBA) Informationen aus dem EU-Parlament weitergegeben haben. Krah ist Mitglied in den Ausschüssen für internationalen Handel, aber auch in den Unterausschüssen für Menschenrechte sowie Sicherheit und Verteidigung, ausserdem ist er Teil der Delegation für Beziehungen zu den USA. Die rechtspopulistische AfD zieht mit ihm als Spitzenkandidat in den Europawahlkampf.

Festnahme in Dresden

Der Mitarbeiter wurde laut Bundesanwaltschaft vom Landeskriminalamt Sachsen am Montag im ostdeutschen Dresden festgenommen. Wohnungen des Beschuldigten wurden demnach durchsucht.

Krah erklärte dazu, von der Festnahme seines Mitarbeiters aus der Presse erfahren zu haben. Weitere Informationen habe er nicht. «Die Spionagetätigkeit für einen fremden Staat ist eine schwerwiegende Anschuldigung. Sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, würde dies die sofortige Beendigung des Dienstverhältnisses nach sich ziehen.»

An Kandidatur ändert sich nichts

Der deutsche Staatsangehörige G. soll Mitarbeiter eines chinesischen Geheimdienstes sein. Seit 2019 soll er für Krah gearbeitet haben.

Im Januar dieses Jahres soll er laut Generalbundesanwalt wiederholt Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europaparlament weitergegeben haben. Zudem habe er für den Nachrichtendienst chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht. Krah bleibt nach eigenen Angaben AfD-Spitzenkandidat bei der Europawahl. (SDA/noo)

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