«Sechs Wochen sind es noch bis zur Bundestagswahl und ein paar Prozente mehr, und es reicht», sagte er in einem «Spiegel»-Interview.
Es sei durchaus realistisch, dass die SPD die Wahl gewinne. «Wir spüren ein Momentum, und da geht noch mehr.» Am 26. September wird in Deutschland ein neues Parlament gewählt.
Im direkten Vergleich mit dem Kandidaten der Schwesterparteien CDU und CSU (Union), Armin Laschet, und der Kandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat der Finanzminister laut ZDF-"Politbarometer» die Nase vorn. 59 Prozent der Befragten trauen ihm das Amt des Bundeskanzlers zu (Laschet 28, Baerbock 23). Gewählt werden in Deutschland allerdings Parteien.
Aber auch die SPD konnte zuletzt in mehreren Umfragen zulegen (Kantar, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen) und liegt aktuell bei 19 Prozent. Die Union hat Punkte eingebüsst und kommt auf 22 bis 26 Prozent. Auch die Umfragewerte der Grünen haben sich verschlechtert. Sie liegen bei 19 bis 21 Prozent.
«Selbst auf Platz zwei kann man Kanzler werden», sagte Scholz. Rechnerisch möglich in einem solchen Szenario wäre etwa eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP (Ampel). Gefragt nach der Schnittmenge mit den Liberalen sagte Scholz. «Es gibt eine lange sozialliberale Tradition in Deutschland.» Seine Jugend sei geprägt gewesen von der Kanzlerschaft Willy Brandts und Helmut Schmidts (beide SPD) von 1969 bis 1982. «Beide haben mit der FDP regiert, und diese Zeit hat dem Land gutgetan.»
(SDA)