Wütende Libanesen griffen am Donnerstag Busse und Autos von Anhängern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad an, wie lokale Medien meldeten und Bilder in den sozialen Medien zeigten. Fensterscheiben der Fahrzeuge gingen dabei zu Bruch.
Syrer im Ausland waren am Donnerstag aufgerufen, ihre Stimme für die Präsidentschaftswahl abzugeben. Die Abstimmung in Syrien selbst folgt am kommenden Mittwoch. Trotz zweier Gegenkandidaten ist bei der gelenkten Wahl von einer deutlichen Mehrheit für Assad auszugehen, der seit dem Jahr 2000 an der Macht ist. Vor allem Regierungen im Westen wollen das Ergebnis der Abstimmung nicht anerkennen.
Tausende Syrer machten sich am Donnerstag auf den Weg, um in Syriens Botschaft in Libanons Hauptstadt Beirut ihre Stimme abzugeben. Auf Bussen und Autos waren Bilder von Assad zu sehen. Vor der Botschaft kam es zu grossen Andrang. Wähler stimmten Sprechchöre für Assad an.
Auf Videos war zu sehen, wie mehrere Menschen auf einer Schnellstrasse nördlich der Hauptstadt Beirut im Stau Autos stoppen und angreifen. Auch in Beirut selbst attackierte eine Gruppe Jugendlicher ein Auto und zerstörte die Frontscheibe, wie es aus Polizeikreisen hiess.
Im Libanon leben mehr als eine Million Syrer, die Mehrheit von ihnen Bürgerkriegsflüchtlinge. Syriens Armee war 1976 kurz nach Beginn des libanesischen Bürgerkriegs in das Nachbarland eingerückt, wo sie bis 2005 blieb. Viele Libanesen sahen in den Truppen eine Besatzungsmacht. Syrien wurde damals von Assads Vater Hafis regiert.
(SDA)