Kolumbien ist stolz auf die historische Sensation: «307 Jahre nach ihrem Untergang haben wir die Galeone San José gefunden», sagte Präsident Juan Manuel Santos in Cartagena.
Es handle sich um einen der grössten Funde von untergegangenen Kulturgütern in der Menschheitsgeschichte. Die «San José» war am 8. Juni 1708 vor der Insel Rosario an der Karibikküste gesunken, nachdem sie von einem englischen Flottenverband angegriffen worden war.
Das Schiff sollte Goldmünzen und Edelsteine aus den amerikanischen Kolonien nach Spanien bringen. Die Schätzungen über den Wert reichen von 3 bis 17 Milliarden US-Dollar.
An der Ortung war auch ein Experte beteiligt, der gemeinsam mit Kollegen 1985 das Wrack der «Titanic» entdeckt hatte. Bei der Suche nahe der Insel Rosario setzten die Wissenschaftler Sonar, Spezialkameras und Unterwasserdrohen ein.
Auf Fotos von der Fundstelle sind Kanonen und Keramikgefässe zu erkennen. Ob die Wissenschaftler den vermeintlichen Millionenschatz jedoch wirklich heben können, ist noch unklar.
In den 1980er-Jahren bat die US-Firma Sea Search Armada um die Erlaubnis, den Schatz zu bergen. Sie forderte die Hälfte des Gewinns, die Regierung von Präsident Belisario Betancur wollte den Amerikanern hingegen nur fünf Prozent zugestehen.
Es folgte eine jahrelange juristische Auseinandersetzung zwischen dem Unternehmen und dem kolumbianischen Staat. Im Oktober 2011 wies ein US-Gericht alle Ansprüche von Sea Search Armada als unbegründet zurück. Jetzt darf der Staat die Arbeit der Schatzsucher beenden. Und den allfälligen Schatz einsacken. (SDA/bih)