Sophie Hunger findets «widerlich»
U2, die Anti-Terror-Band

Nach den Terror-Anschlägen auf 9/11 und London sammelte die Band U2 Geld für die Opfer. Auch nach der Terror-Nacht von Paris reagierte die Band sofort. Dafür erntet sie nicht nur Lob.
Publiziert: 08.12.2015 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:57 Uhr
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U2 gedenkt vor dem Konzerthaus Bataclan der Opfern von Paris.
Foto: EPA

Die Band U2 ist stets zur Stelle, wenn die Not am grössten ist. So machen sich die Iren nicht nur gegen Armut und Aids stark, sondern sind auch bei Terror-Attacken stets zur Stelle.

Nach den Anschlägen unterstützten die Iren die Band Eagles of Death Metal. Sie stellten ihnen neue Handys zur Verfügung, plus ihr Flugzeug zur sicheren Heimreise, wie «Bild.de» berichtete. Die Band hatte ihre Handys bei den Attacken im Bataclan liegen gelassen.

Am Wochenende nach der Terrornacht von Paris waren zwei ausverkaufte U2-Konzerte geplant, jedoch aufgrund der Situation abgesagt. Am Samstagabend legte die irische Band vor der Konzerthalle Bataclan Blumen nieder, um der Opfer zu gedenken. Die Iren haben sogar einen Song zu Paris gemacht, so «BBC».

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Am Sonntag spielten sie bereits alleine eine emotionale Show, in der sie unter anderem zu Jacques Brels Klassiker «Ne me quitte pas» Fotos der 130 Todesopfer von Paris auf eine riesige Leinwand projizierten. Gestern Montag luden sie dann die Eagles of Death Metal zu sich auf die Bühne ein.

Dies ist nicht der erste Anti-Terror-Einsatz der Iren. Nur zehn Tage nach 9/11 gaben sie mit anderen Bands ein bewegendes Benefiz-Konzert, um Geld für die Angehörigen der Opfer und die Hilfskräfte zu sammeln. Wenige Monate später traten sie beim Superbowl auf, demonstrativ in Amerikas Flagge gekleidet. Auch dort waren während dem Auftritt auf einer Leinwand die Namen der Opfer zu lesen, wie «Atu2.com» schreibt. Ihre folgende «Elevation»-Tour war zu Ehren der Terror-Opfer.

Am 7. Juli 2005 trat U2 in Berlin auf – am selben Tag verübten Terroristen einen Anschlag auf die Londoner U-Bahn. Auch dort liessen sie die aktuellen Ereignisse in ihre Performance einfliessen. Bono trug während seinem Auftritt ein Stirnband, auf dem «Coexist» stand. Neben dem Schriftzug war das Christen-Kreuz, der Davidstern des Judentums und der Halbmond des Islams abgedruckt. Damit machte er sich für Toleranz unter den verschiedenen Religionen stark, wie «CNN» berichtete.

Mit ihrer Musik wollen sie nicht nur den Menschen Trost spenden, sondern auch demonstrativ gegen eine Bevormundung durch den Terror ankämpfen: «Das ist eine Krankheit der heutigen Welt. Und wir dürfen nicht einfach nachgeben. Wir können sie nicht bestimmen lassen, wie wir leben sollen», sagte Frontsänger Bono vor dem Bataclan zu «CNN», einen Tag nach der Blutnacht.

Nur: Das Engagement der Superstars kommt nicht nur gut an. Die Schweizer Songwriterin Sophie Hunger findet Bono & Co «widerlich und opportunistisch.»

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