Zwei Wochen Sonne, Strand und Meer: Es waren die perfekten Frühlingsferien für Familie Al Ayad aus Bettlach SO. Doch als es nach zwei Wochen von Marokko zurück nach Hause gehen soll, wird aus den entspannten Ferien ein Horrortrip.
Eine Autofähre soll sie am vergangenen Wochenende nach Frankreich bringen – doch dort kommt das Schiff nie an. Bereits nach dem Ablegen im Hafen von Tanger macht sich unter den Passagieren Unruhe breit: «Plötzlich gingen Gerüchte um, dass wir in Barcelona aussteigen müssten», sagt Bilal Al Ayad (16) zu BLICK. Statt im französischen Sète. Auf die Frage, warum der Kapitän den Kurs wechselte, gab es keine Antwort.
Steht die Schifffahrtsgesellschaft vor dem Konkurs?
Als ein Cafeteria-Mitarbeiter dann auch noch erzählt, dass das Fährunternehmen kurz vor dem Konkurs steht, ist die Aufregung gross.
Und tatsächlich: Zwei Tage später läuft die «Sardegna» in den Hafen von Barcelona ein – ohne dass die Gäste informiert werden. Über Lautsprecher kommt die Durchsage, dass alle aussteigen müssten.
Jetzt kocht die Wut hoch – es kommt zur Meuterei! «Passagiere demolierten Möbel und stürmten die Räume der Crew. Niemand sagte uns, was genau der Grund für den falschen Hafen war», sagt Bilal.
Die Passagiere weigerten sich auszusteigen. «Stattdessen gingen alle zurück ins Bett», sagt uns Al Ayad. Das Verhalten der Crew gegenüber den Gästen war für alle unverständlich.
Armee reisst alle aus dem Schlaf
«Um 2.30 Uhr krachte es dann an unsere Kabinentür – überall standen spanische Soldaten mit Gewehren und Schlagstöcken.» Die Crew des Schiffes liess das Schiff räumen. «Wir konnten gerade noch sehen, wie unser Auto fürs Abschleppen bereit stand», sagt Bilal.
Sie hatten Glück, die Soldaten liessen mit sich reden. Die Familie konnten als eine der Ersten von der Fähre herunterfahren. ausgesetzt. Übermüdet traten die Al Ayads die lange Heimreise an. Am Montag sind sie wieder in der Schweiz angekommen.
Wie sich herausstellte, war es für die Schifffahrtsgesellschaft offenbar günstiger, Spanien statt Frankreich anzufahren. «Wir sind schon etliche Male mit dem Schiff gereist und hatten die Fahrt bis zu diesem Ereignis immer genossen», so die Familie, mit Wurzeln in Marokko, zum Ausgang ihrer Geschichte. (lz)