Brüder sollen junge Frauen gezwungen, bei Sex-Videos mitzuwirken
Influencer Andrew Tate (37) erneut unter Hausarrest

Die rumänische Polizei hat den britisch-amerikanischen Influencer Andrew Tate (37) und seinen Bruder Tristan (36) erneut festgenommen. Ein Gericht in Bukarest hat Andrew Tate erneut Hausarrest angeordnet.
Publiziert: 22.08.2024 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2024 um 10:23 Uhr
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Die rumänische Polizei hat den britisch-amerikanischen Influencer Andrew Tate (37) und seinen Bruder Tristan (36) festgenommen.
Foto: AFP
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Sein Bruder Tristan (36) sei nach der erneuten Festnahme der beiden Brüder unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt worden, berichtete das Nachrichtenportal «news.ro» unter Berufung auf einen Anwalt der beiden Männer. Beamte der Sonderstaatsanwaltschaft hatten das Bruderpaar am Mittwoch festgenommen.

In Rumänien wird den Tates vorgeworfen, junge Frauen dazu gezwungen zu haben, bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken. Mit Manipulationstechniken wie der sogenannten Loverboy-Methode hätten sie die Mädchen von sich abhängig gemacht. Erstmals waren sie und zwei mutmassliche Komplizinnen am 30. Dezember 2022 bei Bukarest verhaftet worden. Drei Monate später wurde diese Massnahme in Hausarrest umgewandelt. Seit August 2023 waren die Angeklagten auf freiem Fuss – mit der Einschränkung, dass sie Rumänien nicht verlassen durften.

Häuser der Tates durchsucht

Bei Hausdurchsuchungen, die der Festnahme vorausgegangen waren, beschlagnahmten die Beamten 16 Luxusklasse-Autos sowie ein Motorrad der Tates. Bei der Razzia in vier Häusern in Bukarest und Umgebung wurden zudem grosse Mengen Geld sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte beim Gericht für die beiden Brüder Untersuchungshaft für 30 Tage beantragt. Der Richter habe dies mit der Begründung abgelehnt, dass sie die vom Gericht angeordneten bisherigen Massnahmen vorbildlich eingehalten haben, sagte der Anwalt laut «news.ro».

Ermittlungen ausgeweitet

Im Zusammenhang mit der erneuten Festnahme vor zwei Tagen gab die Sonderstaatsanwaltschaft bekannt, die Ermittlungen ausgeweitet zu haben. Statt wie bisher 7 habe sie nun 34 Frauen identifiziert, die von den Tatverdächtigen zur Produktion pornografischer Inhalte gezwungen worden sein sollen. Unter den Opfern sei auch eine 15-Jährige gewesen.

Durch die Ausbeutung der Frauen sollen sich die Brüder einen kriminellen Gewinn in Höhe von mindestens 2,8 Millionen Dollar. verschafft haben. Ausserdem ermittelt die Behörde gegen nunmehr vier statt bisher zwei weitere Personen, die den Tates bei ihren Aktivitäten geholfen haben sollen. Die beiden Brüder bestreiten alle Vorwürfe.

Propaganda in sozialen Netzwerken

Seit August 2023 waren die Angeklagten auf freiem Fuss – mit der Einschränkung, dass sie Rumänien nicht verlassen durften. Zuletzt waren sie in sozialen Netzwerken aktiv, etwa um Propaganda für die rassistischen Ausschreitungen in Grossbritannien zu verbreiten. 

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