Ein gerahmtes Hitler-Porträt, an die Wand gepinselte «Führer»-Zitate und überall Hakenkreuze: Mit dieser bizarren Innenausstattung lockte das SoldatenKaffee in der indonesischen Stadt Bandung Gäste an. Bislang.
Doch damit ist nun Schluss. Weil nicht mehr genug Kundschaft kam, habe sich Besitzer Henry Mulyana entschieden, das Lokal dichtzumachen, sagte dessen Anwalt Rohman Hidayat der Nachrichtenagentur AFP.
Grund für das mangelnde Interesse sei aber nicht etwa die Nazi-Thematik, die potenzielle Besucher abgestossen habe, betonte Hidayat, sondern die «ungünstige Lage» des Cafés in einer ruhigen Gegend ausserhalb des Stadtzentrums von Bandung.
Schon einmal geschlossen
Henry Mulyana hatte sein SoldatenKaffee 2011 eröffnet. 2013 schloss er die Nazi-Beiz ein erstes Mal. Nachdem Medien weltweit über ihn und sein Lokal berichtet hatten, hagelte es scharfe Proteste. Mulyana erhielt gar Morddrohungen. Doch nur ein Jahr später nahm das Café seinen Betrieb wieder auf (BLICK berichtete).
Anwalt Hidayat betonte, dass auch die jetzige Schliessung des SoldatenKaffees nicht endgültig sei. Im Gegenteil: Sein Mandant suche nun nach Investoren, um in grössere Räumlichkeiten in der Innenstadt umzuziehen.
Auch Nazi-Devotionalien sollen am neuen Ort wieder gezeigt werden. «Diese Gegenstände sind nicht illegal», sagte Hidayat. Und er fügte an: «Wir machen das nicht, weil wir Hitler lieben – wir mögen einfach Dinge, die einen Bezug zum Zweiten Weltkrieg haben.» (bau)