Eben hat Barack Obama (54) seinen Kuba-Besuch beendet. Er war seit 88 Jahren der erste US-Präsident, der den Inselstaat besucht hat. Unter anderem dank der Vermittlung von Papst Franziskus nähern sich die beiden Länder nach einem langen Streit langsam wieder gegenseitig an.
Obama war von Präsident Raúl Castro (84) empfangen worden. Nach Beendigung des Besuchs meldet sich nun aber auch Raúls Bruder Fidel im Kommunistenblatt «Granma» zu Wort.
Der alte Revolutionsführer hält offenbar nichts von den Friedensbemühungen. Er sagt über Obamas versöhnliche Botschaft abschätzend: «Beim Hören von Obamas honigsüssen Worten hätten viele Kubaner einen Herzinfarkt erleiden können.»
Der US-Präsident hatte die Kubaner dazu aufgerufen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Kapitel der guten Nachbarschaft mit den USA zu eröffnen.
Fidel Castro sagte weiter: «Wir haben es nicht nötig, dass das Imperium uns was schenkt.» Er erinnerte auch an alte Kämpfe zwischen den USA und dem sozialistischen Karibikstaat während der über 50 Jahre andauernden Rivalität.
Fidel Castro und Barack Obama hatten sich in Havanna nicht getroffen. Es hiess, der ehemalige kubanische Revolutionsführer sei krank.
Die beiden alten Feindes-Staaten kommen sich zwar einander langsam wieder näher. Aber es gibt noch viele Streitpunkte, die zu beseitigen sind. (gf)