1990, das ist eine Zeit vor Photoshop und digitaler Bildbearbeitung. In jenem Jahr wurde das berühmte «Calvine»-Foto geschossen. Es gilt als eines der besten Ufo-Fotos überhaupt. Es zeigt ein seltsames Flugobjekt, das metallisch schimmert und die Form eines Diamanten hat. Aufgenommen über den schottischen Highlands. Fälschung? Unwahrscheinlich.
Seit 1990 ranken sich Mythen um das sogenannte «Calvine-Dokument». Es hätte bis 2076 unter Verschluss gehalten werden sollen, versiegelt in britischen Geheimarchiven. Als wäre jener Vorfall am 4. August 1990 nie geschehen.
Zwei Köche planten damals einen Ausflug in die Highlands. Sie waren noch nicht weit gekommen. Auf dem Weg nahe der Ortschaft Calvine erblickten sie das seltsame Objekt am Himmel. Es war riesig, mehr als 30 Meter lang, und schwebte lautlos über ihnen. Erschrocken versteckten sie sich in einem Gebüsch.
32 Jahre lang in der Schublade
Minuten später hörten sie einen Kampfjet, der am Himmel verschwand, wieder zurückkam und das Objekt umkreiste. Als hätte der Pilot ebenfalls etwas gesehen, das er sich genauer ansehen wollte. Schliesslich wagten sich die beiden jungen Männer aus dem Gebüsch und machten sechs Fotos. Dann schoss das Objekt senkrecht nach oben und verschwand am Himmel.
Die Bilder gaben sie der lokalen Zeitung «Daily Record» – doch die Geschichte wurde nie gedruckt. Die Zeitung gab die Fotonegative direkt ans britische Verteidigungsministerium weiter. Dort verschwanden die Negative in den Geheimakten der Nationalarchive. Aus «Datenschutzgründen» sollten sie bis 2076 geheim bleiben, wie die «Daily Mail» berichtet. Insider des Ministeriums würden die Fotos als die «spektakulärsten Ufo-Bilder bezeichnen, die jemals aufgenommen wurden».
Jetzt ist eine Kopie eines Bildes aufgetaucht. Diese hatte ein inzwischen pensionierter Offizier der britischen Luftwaffe angefertigt. Craig Lindsay (83) brach damals das Protokoll. Er fertigte von einem Filmnegativ einen geheimen Abzug an – und bewahrte das Bild 32 Jahre lang in seinem Schreibtisch auf.
Angeblich soll im Büro des damaligen Chefs des britischen Büros, das Ufos untersucht, ein riesiger Abzug des Calvine-Fotos an der Wand gehangen haben. Es war offenbar Nick Pope, der die Aufnahme das «spektakulärste Ufo-Foto» nannte, «das jemals an das Verteidigungsministerium geschickt wurde», wie «Grenzwissenschaft aktuell» schreibt.
Pope will sich nicht zu den Bildern äussern. Er beruft sich auf Geheimhaltungspflicht, der er immer noch unterstehe. Zu den Calvine-Berichten in Medien schreibt Pope am 13. August auf Twitter:
«Es ist mein Grundsatz, durchgesickerte Informationen nicht zu kommentieren, vor allem, wenn es sich um Geheiminformationen handeln könnte. Solange ich also keinen Rat des Verteidigungsministeriums erhalte, kann ich weder bestätigen noch dementieren, dass dies das Bild ist, das an meiner Bürowand hing, als ich die Ufo-Abteilung des Verteidigungsministeriums leitete.»
Angeblich soll im Büro des damaligen Chefs des britischen Büros, das Ufos untersucht, ein riesiger Abzug des Calvine-Fotos an der Wand gehangen haben. Es war offenbar Nick Pope, der die Aufnahme das «spektakulärste Ufo-Foto» nannte, «das jemals an das Verteidigungsministerium geschickt wurde», wie «Grenzwissenschaft aktuell» schreibt.
Pope will sich nicht zu den Bildern äussern. Er beruft sich auf Geheimhaltungspflicht, der er immer noch unterstehe. Zu den Calvine-Berichten in Medien schreibt Pope am 13. August auf Twitter:
«Es ist mein Grundsatz, durchgesickerte Informationen nicht zu kommentieren, vor allem, wenn es sich um Geheiminformationen handeln könnte. Solange ich also keinen Rat des Verteidigungsministeriums erhalte, kann ich weder bestätigen noch dementieren, dass dies das Bild ist, das an meiner Bürowand hing, als ich die Ufo-Abteilung des Verteidigungsministeriums leitete.»
Von Echtheit der Aufnahme überzeugt
David Clarke, ein britischer Investigativ-Journalist, Historiker und Professor an der Sheffield Hallam Universität, recherchierte die Calvine-Fotos jahrelang. Um Calvine entstand ein Mythos in der Ufo-Szene. Unter Insidern kursierte eine körnige Schwarz-Weiss-Version der Bilder.
Im Zuge seiner Recherchen konnte Clarke auch Lindsay ausfindig machen. Er «habe mehr als 30 Jahre lang darauf gewartet, dass sich jemand bei mir in dieser Sache erkundigt. Sie sind der Erste, der das tut», habe Lindsay zu dem Historiker gesagt, wie «Grenzwissenschaft aktuell» berichtet.
Clarke zeigte das Foto einem Dozenten für Fotografie. Dieser «ist davon überzeugt», schreibt Clarke, «dass es sich um eine echte Aufnahme handelt». Wenn es eine Fälschung sei, dann eine sehr ausgeklügelte, mit teurer, hochentwickelter Ausrüstung und Flugmodellen, die zwei jungen Köchen nicht zur Verfügung gestanden haben könne.
«Machte überhaupt kein Geräusch»
Andrew Robinson, Professor für Fotografie an der Sheffield Hallam Universität, sagt: «Das Objekt befindet sich definitiv vor der Kamera. Es ist keine Fälschung, die in der Nachbearbeitung hergestellt wurde. Seine Position innerhalb der Szene scheint ungefähr auf halbem Weg zwischen dem Zaun im Vordergrund und dem Flugzeug im Hintergrund zu liegen.»
Als Pressesprecher für Schottland habe auch Luftwaffen-Offizier Lindsay mit vielen Ufo-Berichten zu tun gehabt. Die meisten waren verschwommene, körnige und unscharfe Aufnahmen von etwas, das Frisbees, Strassenlaternen oder sogar Möwen hätten sein können, sagt Clarke. «Es war offensichtlich, dass dieser Bericht anders war.»
Briten-Offizier Lindsay ist indes überzeugt, dass es sich um ein Ufo handelt: «Als ich fragte, was für ein Geräusch es gemacht hatte, sagte der junge Koch: ‹Es hat überhaupt kein Geräusch gemacht.› Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Sache nicht sehr ernst genommen. Aber als er sagte, es sei still gewesen, wurde mir plötzlich klar, dass es kein mir bekanntes Flugzeug gibt, das still ist.» (kes)