Die Freiheit währte nur kurz. Erst seit zwei Wochen sind die Läden in Deutschland wieder auf – nun gehen sie wohl wieder zu. Weil die Corona-Zahlen bundesweit steil steigen, will die Regierung die Massnahmen verschärfen.
Ab 14 Uhr konferieren Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer per Video-Konferenz. Und die Debatte wird heiss.
Wie «Bild» berichtet, will die Kanzlerin folgende Corona-Regeln durchsetzen:
1. Testpflicht und Quarantäne-Zwang für alle Ferienrückkehrer
In Deutschland sind die Hotels zwar ohnehin noch geschlossen, trotzdem sind die Osterferien der grösste Zankapfel. Der Hauptgrund: die Balearen. Seit die Inseln nicht mehr auf der Risikoliste stehen, buchen Tausende Deutsche ihren Malle-Trip.
Auf Mallorca ist die Inzidenz zwar mit 25 Ansteckungen pro 100'000 Einwohnern (innerhalb von 7 Tagen) aktuell viel niedriger als in Deutschland (mehr als 100 pro 100'000), doch die deutsche Regierung fürchtet einen neuen Hotspot. «Mutantenschmelztiegel» schimpfte Kanzleramtsminister Helge Braun (48, CDU) laut «Bild»-Informationen gar in einer internen Schalte. Der Grund: Dort grassiert schon die brasilianische Mutante P.1, die zum Teil gegen die bisherigen Impfungen resistent ist.
Zahlreiche Ministerpräsidenten setzen sich jedoch dafür ein, dass Ferien auf dem Campingplatz und in Ferienwohnungen zumindest im eigenen Bundesland erlaubt sein sollen.
2. Ausgangssperren
Die absolute Notbremse. Im Gegensatz zu Frankreich, Spanien oder Italien hat Deutschland bislang auf grossflächige Ausgangssperren verzichtet. Nun droht der Lockdown-Hammer bundesweit für alle Regionen mit einer Inzidenz über 100 – das sind aktuell 180 von 401 Landkreisen und Städten.
Bedeutet: ohne «gewichtige Gründe» dürfte man das Haus dort abends ab einer bestimmten Uhrzeit (noch unklar) bis 5 Uhr am Morgen nicht mehr verlassen.
3. Schulen wieder zu
Ab einer Inzidenz von 200 sollen Schulen wieder komplett schliessen. Selbst aktuell dürfen in der Regel nur die jüngeren Jahrgänge in der Schule unterrichtet werden.
Die Folgen gelten als verheerend. Experten warnen seit Monaten vor den Bildungslücken und psychischen Folgen für Kinder und Jugendliche.
4. Lockdown-Verlängerung bis mindestens 18. April
Mindestens einen Monat sollen die Kontaktbeschränkungen bestehen bleiben. Erst dann könnte es wieder Lockerungen geben. (kin)