So wollen Merkel und Obama die Welt retten
Sie spricht – er hört sie ab

Beim zweitägigen G7-Gipfel gibt sich Obama lässig, Merkel gesprächig. Zum Abschluss präsentierten die mit den anderen Staatschefs ihre wichtigsten Beschlüsse für die Zukunft.
Publiziert: 08.06.2015 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:35 Uhr
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Barack Obama hat es sich auf einer Holzbank bequem gemacht, vor sich die malerische Aussicht auf grüne Wälder und bayrische Berge. In Ruhe geniessen kann er die Idylle allerdings nicht: Neben ihm steht die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die scheint ein grosses Mitteilungs-Bedürfnis zu haben.
Foto: Reuters

Gut abgeriegelt von Demonstranten und Gipfel-Gegnern hatten die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen auf Schloss Elmau in Oberbayern (D) währen zwei Tagen über Ziele und Lösungen in der Weltpolitik debattiert. Die wichtigsten Ergebnisse hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (60) in einer Abschluss-Pressekonferenz präsentiert.

Klimaschutz als wichtiges Anliegen

Besondere Bedeutung räumten die G7-Nationen auch in diesem Jahr der Klima-Politik ein. Gemeinsam einigten sie sich darauf, noch vor Ablauf des Jahrhunderts den Ausstoss von Treibhausgasen auf Null reduzieren zu wollen. Die Staaten werden dazu an der nächsten UNO-Klimaschutzkonferenz im Dezember in Paris Verpflichtungen für eigene Klimabeiträge abgeben. Merkel setzte sich damit gegen Bedenken Japans und Kanadas durch. Als Gastgeberin hatte sie ein deutliches Signal der G7 verlangt.

Dabei soll es aber nicht bleiben. Bereits beschlossene Sache ist ein Fonds für Klimaschutz in Entwicklungsländern, der ab 2020 jährlich mit 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Mitteln gefüllt werden soll.

G7 drohen mit schärferen Sanktionen gegen Russland

Ein weiterer Fokus der Gespräche in Elmau lag auch auf dem Konflikt im Osten der Ukraine. Die G7-Staaten USA, Japan, Kanada, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland wollen den Frieden im Krisen-Gebiet mit aller Kraft durchsetzen. «Wir sind auch bereit, sollte das erforderlich sein – was wir aber nicht wollen – gegebenenfalls Sanktionen zu verschärfen», sagte Merkel dazu.

Erst wenn das Friedensabkommen vom vergangenen Februar in Minsk endlich vollständig eingehalten würde, sei auch an ein Ende der Sanktionen gegen Russland zu denken, wird die deutsche Kanzlerin auf «Bild.de» zitiert.

Neben Klimaschutz und Ukraine-Krise waren auch der drohende Euro-Austritt Griechenlands und die allgemeine Bekämpfung der Armut auf der Welt ein Traktandum des G7-Gipfels. Neben Merkel lobten auch der französische Staatspräsident François Hollande und US-Präsident Obama die produktiven Gespräche. (cat/SDA)

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