Wegen der seit Mittwochabend am Fusse der Bergkette Sierra Bermeja in der Region Andalusien lodernden Flammen mussten am Sonntag zwei weitere Gemeinden, Júzcar und Alpandeire, evakuiert werden, wie der Notdienst mitteilte. Damit sei der Zahl der Menschen, die man seit Donnerstag aus ihren Häusern und in Sicherheit habe bringen müssen, auf insgesamt 1620 gestiegen. Ob darunter auch Touristen sind, wurde zunächst nicht bekanntgegeben.
«Einen solchen Waldbrand hatte es in Andalusien und wohl auch in Spanien seit Jahren nicht mehr gegeben», sagte der andalusische Regionalpräsident Juanma Moreno. Víctor Resco, Professor für Forsttechnik an der Universität von Lleida, erklärte im Radio, die Feuerwolke sei wie ein Sturm. Sie könne durch elektrische Entladungen neue Brandfronten bilden. Ein solcher Waldbrand sei «unmöglich zu bekämpfen».
Aufgrund der komplizierten Lage unterstützt seit Sonntag die Militärische Nothilfeeinheit UME die Feuerwehr und den Zivilschutz bei den Löscharbeiten. Insgesamt waren in der betroffenen Region nahe der Küstengemeinde Estepona und etwa 80 Kilometer südwestlich von Málaga nach amtlichen Angaben 6000 Menschen im Einsatz. Am Donnerstag starb ein 44 Jahre alter Feuerwehrmann.
Die Hitze von bis zu 30 Grad, die Trockenheit und starke Winde erschwerten die Löscharbeiten, hiess es. Wegen des dichten Rauches musste die im Sommer auch von Touristen vielbefahrene Autobahn AP7 in den vergangenen Tagen immer wieder gesperrt werden. Die Ursache des Waldbrandes war zunächst noch unbekannt.
(SDA)