Papst-Wahl: Weiterer Kardinal sagt ab
Zwei bei der kommenden Wahl eines neuen Papstes stimmberechtigten Kardinäle haben ihre Teilnahme an dem Konklave abgesagt. Der emeritierte Erzbischof von Valencia, Antonio Cañizares (79), werde aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen, berichteten spanische Medien, darunter auch der Sender Cope der spanischen Bischofskonferenz.
Bereits am Montag hatte sich der emeritierte Erzbischof von Sarajevo, Vinko Pulji (79), mit gleicher Begründung entschuldigt, berichtete der kroatische TV-Sender RTL.
«Im Namen seines Vaters»: Prinz William reist nach Rom
Grossbritanniens Thronfolger Prinz William (42) wird zur Beisetzung von Papst Franziskus reisen. Er werde im Namen seines Vaters, König Charles III., teilnehmen, meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf den Kensington-Palast.
William, der einmal Monarch und damit auch Oberhaupt der anglikanischen Church of England werden wird, ist nicht der einzige Vertreter eines europäischen Königshauses. Auch das belgische Königspaar wird erwartet. Spanischen Medienberichten zufolge sollen auch König Felipe VI. und Königin Letizia teilnehmen.
«Er litt nicht, es ging alles sehr schnell»: So waren die letzten Stunden des Papstes
Nach dem Tod des Papstes berichten vatikanische Medien nun im Detail über die letzten Stunden des Kirchenoberhauptes. Am Montagmorgen um 5.30 Uhr setzten laut «Vatican News» beim Papst «die ersten Zeichen des Unwohlseins» ein. Über eine Stunde später winkte Franziskus seinem Pfleger Strappetti in einer Geste des Abschieds zu, und fiel kurz darauf in ein Koma. Um 7.35 Uhr starb Papst Franziskus schliesslich.
«Er litt nicht. Es ging alles sehr schnell», hiess es unter Berufung auf Personen, die den Papst in seinen letzten Augenblicken begleiteten. «Es war ein diskreter Tod, fast plötzlich, ohne langes Leid und öffentlichen Alarm, für einen Papst, der mit Blick auf seine Gesundheit immer sehr zurückhaltend war.»
«Denkst du, ich kann es schaffen?»
Es war der Pfleger des Papstes, Massimiliano Strappetti, der Franziskus nach Angaben des vatikanischen Nachrichtenportals «Vatican News» am Tag davor noch dazu ermutigte, seine letzte Fahrt im Papamobil zu unternehmen. «Denkst du, ich kann es schaffen?», soll der Papst Strappetti gefragt haben, ehe er für eine knappe Viertelstunde durch die Menge fuhr und Säuglinge segnete.
Im Anschluss bedankte er sich bei seinem Vertrauten und kehrte zur Erholung und für ein «friedliches» Abendessen zurück in seine Residenz Santa Marta, wie «Vatican News» berichtete.
Selenski nimmt an Papst-Beerdigung teil
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wird an der Trauerfeier für den gestorbenen Papst Franziskus teilnehmen. Das bestätigte Präsidentenberater Dmytro Lytwyn der ukrainischen Nachrichtenagentur RBK-Ukraine. Selenski werde gemeinsam mit seiner Frau Olena nach Rom reisen.
Von der Leyen reist zur Beisetzung des Papstes
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist am Samstag zur Beisetzung von Papst Franziskus in Rom. Das bestätigte eine Sprecherin der Europäischen Kommission. Auch EU-Ratspräsident António Costa will kommen.
Zur Bestattung werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet. Auch US-Präsident Donald Trump hat sein Kommen angekündigt. Die Kommissionssprecherin betonte, es gehe bei von der Leyens Reise um das Begräbnis des Papstes. «Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt andere mögliche Treffen nicht ausschliessen, aber ich habe kein Treffen anzukündigen», sagte sie.
Italien verhängt mehrtägige Staatstrauer
Italien hat nach dem Tod von Papst Franziskus (†88) eine fünftägige Staatstrauer verhängt. Dies legte das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) in Rom fest. Die Fahnen vor öffentlichen Gebäuden wehen auf halbmast. Wegen der Trauerfeierlichkeiten mit der Beisetzung am Samstag gelten in der italienischen Hauptstadt strenge Sicherheitsvorkehrungen. Erwartet werden Staatsgäste aus aller Welt. Auf eigenen Wunsch wird Franziskus, der am Ostermontag mit 88 Jahren starb, nicht im Petersdom seine letzte Ruhe finden, sondern in der Marienkirche Santa Maria Maggiore. Diese Papstbasilika liegt in der Nähe des Hauptbahnhofs von Rom, einige Kilometer vom Vatikan entfernt.
Bericht: Wofür sich der Papst vor seinem Tod bedankte
Papst Franziskus hat sich nach Angaben vatikanischer Medien kurz vor seinem Tod dankbar darüber gezeigt, am Ostersonntag noch mal unter den Gläubigen auf dem Petersplatz gewesen zu sein. Zu seinen letzten Worten gehörte demnach: «Danke, dass ihr mich auf den Platz zurückgebracht habt.» Dies soll er nach Angaben des offiziellen Portals «Vatican News» seinem Krankenpfleger Massimiliano Strappetti gesagt haben.
Keine 24 Stunden vor seinem Tod hatte Franziskus am Ostersonntag vom Balkon des Petersdoms mit Blick auf den Petersplatz den Segen Urbi et Orbi gesprochen und sich den Gläubigen im offenen Papamobil gezeigt. Trotz der Schwäche nach den Strapazen langer Krankheit war es offenbar Franziskus' Wunsch, sich den Gläubigen auf dem Petersplatz zu zeigen. Strappetti war bei dem Auftritt an seiner Seite. Am nächsten Morgen gab der Vatikan Franziskus' Tod bekannt.
Putin bleibt Papst-Beisetzung fern
Der Kreml hat Spekulationen um eine mögliche Teilnahme von Russlands Präsident Wladimir Putin (72) an der Beisetzung von Papst Franziskus (†88) zurückgewiesen. «Nein, solche Pläne hat der Präsident nicht», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) auf eine entsprechende Frage russischer Journalisten. Wen Moskau zu der Trauerfeier am Samstag entsende, sei noch nicht entschieden, fügte er hinzu. Erwartet werden dort Staatsgäste aus aller Welt.
Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag hat 2023 einen Haftbefehl gegen Putin ausgestellt. Der Kremlchef wird wegen der Deportation ukrainischer Kinder gesucht. Hintergrund ist die von Putin befohlene Invasion des Nachbarlands. Der Krieg gegen die Ukraine dauert inzwischen mehr als drei Jahre. In Italien müsste Putin eine Festnahme befürchten.
Putin hat zum Ableben des Papstes kondoliert und seine Rolle für die Verständigung zwischen Katholiken und Anhängern der russisch-orthodoxen Kirche hervorgehoben. Von orthodoxer Seite war lange Zeit der Vorwurf erhoben worden, die römisch-katholische Kirche würde auf russischem Gebiet missionieren.
Vereidigung der Schweizergardisten verschoben
Die geplanten Vereidigungen der neuen Schweizergardisten wurden vom 6. Mai auf nächsten Herbst verschoben. Die Schweizergarde wird bis zur Einsetzung eines neu gewählten Papstes alle ihre Kräfte auf die Begleitung der zahlreichen Anlässe und des Konklaves konzentrieren müssen.
Deshalb wurde die offizielle Reise der Delegation des Kantons Uri nach Rom vom 4. bis 7. Mai abgesagt. Die Delegation setzte sich zusammen aus rund 50 Mitgliedern der Urner Behörden, der Korporationen und der Landeskirche Uri. Als musikalische Première wäre die Jodlermesse des Urners Jost Marty, vorgetragen von den zwei Jodlerclubs Tälläbüäbä Attinghausen und Seerose Flüelen, im Petersdom aufgeführt worden.
Karin Keller-Sutter wird Papst Franziskus die letzte Ehre erweisen
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter wird nach Rom reisen, um die Schweiz bei der Beerdigung von Papst Franziskus am kommenden Samstag zu vertreten. Das teilt sie auf X mit.
Die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) hat den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. Er sei ein grosser spiritueller Führer gewesen, schrieb sie auf X.
Seine menschliche Wärme habe nicht nur Katholiken Trost gespendet, schrieb Keller-Sutter kurz nach Bekanntwerden des Todes des Papstes am Montag auf der Plattform X. Sein Vermächtnis werde bleiben, schrieb sie weiter und postete dazu ein lachendes Bild des Papstes in Schwarz-Weiss.
«Unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten»
Der designierte deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (69) zeigt sich ebenfalls bestürzt über das Ableben von Papst Franziskus. «Der Tod von Papst Franziskus erfüllt mich mit grosser Trauer. Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung», so der CDU-Chef.
Auch Emmanuel Macron (47) meldet sich zu Wort. Papst Franziskus habe sich stets auf die Seite der Schwächsten und Zerbrechlichsten gestellt. «In dieser Zeit des Krieges und der Brutalität hatte er ein Gespür für den Anderen, für die Schwächsten», erklärte Macron vor der Presse.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) schrieb auf X: «Meine Gedanken sind bei allen, die diesen schweren Verlust spüren. Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Vermächtnis von Papst Franziskus uns alle weiterhin zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt führen wird.» Der Papst habe «Millionen Menschen weit über die katholische Kirche hinaus inspiriert».