Es wird jedes Jahr teuerer. 1971 kostete das Mass Bier noch zwischen 2,50 und 2,95 DM. Heute sind es gemäss der offiziellen Internetseite «oktoberfest.de» mindestens 10 Euro (11 Schweizer Franken). Schon im letzten Jahr sorgte der Bierpreis bei vielen Oktoberfest-Besuchern für Kopfschütteln. Als Veranstalterin prüft die Stadt München den Bierpreis – und hat ihn für gut befunden. Das Mass Bier koste schliesslich auch in gastronomischen Grossbetrieben auf Stadtgebiet zwischen 7,20 (7,70 Fr.) und 9,90 Euro (10,86 Fr.). Und das eigenes gebraute Festbier sei schliesslich stärker.
Unter den Festzelten wird es dieses Jahr im Löwenbräu-Zelt mit 10,35 Euro pro Mass am teuersten, schreibt «spiegel.de». Am günstigsten ist es in der Augustiner-Festhalle mit 10,10 Euro (11,08 Fr.). Wer auch am grössten Bierfest der Welt auf Alkohol verzichten will, muss kräftig zahlen: Tafelwasser kostet im Durchschnitt 8,03 Euro (8,81 Fr.), Limonade 8,78 Euro (9,63 Fr.).
«Prost» nicht «Prosit»
Für Nicht-Bayern haben die Wiesn-Verantwortlichen extra einen Ratgeber zusammengestellt. Darin wird unter anderem darauf hingewiesen, dass das beliebte Trinklied zwar «Ein Prosit der Gemütlichkeit» heisst, beim Anstossen selbst dann aber «Prost» und nicht «Prosit» gesagt wird.
In diesem Jahr nimmt sich Oberbürgermeister Dieter Reiter zum zweiten Mal das Anzapfen des ersten Bierfasses vor. Bei seiner Premiere brauchte er vier Schläge – Vorgänger Christian Ude zwei. Der Krug, in dem das Bier serviert wird, darf der Gast übrigens nicht nach Haue nehmen. Ein entsprechender Diebstahl sei kein Kavaliersdelikt.
Fest der Superlativen
Rund 6 Millionen kommen alljährlich auf die Wiesn, der Rekord von 1985 lag bei 7,1 Millionen. An starken Tagen drängen sich bis zu 400'000 Menschen auf dem 34,5 Hektar grossen Wiesn-Gelände. Gemäss Umfragen und Berechnungen bringen die Besucher gut 1 Milliarde Euro ein. Rund 8000 fest angestellte und 5000 wechselnde Arbeitskräfte sind an den 16 Festtagen im Einsatz.
Das grösste ist das Hofbräuzelt mit 10'000 Sitzplätzen inklusive Biergarten. Alle Zelte zusammen bieten rund 119'000 Plätze. 2014 tranken die Gäste 6,5 Millionen Mass Bier. Dazu verzehrten sie rund 500'000 Poulets, 112 Ochsen und 48 Kälber. Der Stromverbrauch liegt bei rund drei Millionen Kilowattstunden, etwa der Jahresverbrauch von 1200 Haushalten.Mehr als 900 Tonnen Müll bleiben zurück.
900 Ausweise und 400 Schlüssel gingen verloren
Im letzten Jahr wurden 3500 Fundsachen registriert, darunter 900 Ausweise, 770 Kleidungsstücke, 530 Portemonnaies, 400 Schlüssel, 330 Smartphones und Handys, 305 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 230 Brillen, 95 Regenschirme und Stöcke. Als Kuriosa wurden 2 Eheringe, eine Katzentransportbox und ein Schlagzeug-Beckenset abgegeben. Gesucht wurde ein Bundesverdienstkreuz 2. Klasse. (ant/sda)