Jahrelang war Abu Bakr al-Baghdadi als selbsternannter Kalif von Syrien und dem Irak verantwortlich für Massenhinrichtungen, Vergewaltigungen, Anschläge, Entführungen und ethnischen Säuberungen. Entsprechend erleichtert fielen die Reaktionen auf den Tod des Anführers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus:
USA: US-Präsident Donald Trump sagte, al-Baghdadi sei «wie ein Hund» gestorben. «Die Welt ist nun ein viel sicherer Ort.»
Grossbritannien: Premierminister Boris Johnson sprach von einem «wichtigen Moment im Kampf gegen den Terror», sagte aber, der «Kampf gegen das Böse» müsse fortgesetzt werden.
Frankreich: Präsident Emmanuel Macron sprach von «einem schweren Schlag gegen den IS», doch sei der Tod al-Baghdadis nur eine Etappe. «Der Kampf mit unseren Partnern der internationalen Koalition wird fortgesetzt, um die terroristische Organisation endgültig zu besiegen. Das ist unsere Priorität.»
Israel: Nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu belegt, der Militäreinsatz die «Entschlossenheit» der von den USA angeführten «freien Länder», die «Kräfte des Terrors, Terrororganisationen und Terrorstaaten» zu bekämpfen. Al-Baghdadis Tod sei wichtiger Meilenstein, aber nur Teil eines längeren Kampfes, den wir gewinnen müssen».
Russland: Der Sprecher des Verteidigungsministeriums äusserte Zweifel am «zum x-ten Mal» vermeldeten Tod des IS-Anführers – dem Ministerium lägen keine «keine verlässlichen Informationen» vor, vielmehr gebe es «widersprüchliche Details», die «legitime Fragen und Zweifel an der Realität und vor allem am Erfolg dieser amerikanischen Operation aufkommen lassen».
Türkei: Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach von einem «Wendepunkt in unserem gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus».
Irak: Vor allem in Mossul, wo al-Baghdadi im Juni 2014 sein selbsternanntes Kalifat über Millionen Menschen im Irak und Syrien ausrief, herrschte grosse Erleichterung über den Tod «dieses Verbrechers». Nach Angaben von Geheimdienstvertretern in Bagdad stammten die Informationen über das Versteck al-Baghdadis vom irakischen Geheimdienst.
Kurden in Nordsyrien: Die mit den USA im Kampf gegen den IS verbündeten Kurdenmilizen in Nordsyrien rechnen mit Vergeltungsangriffen durch Schläferzellen des IS. Er stelle sich auch auf Angriffe auf Gefängnisse unter kurdischer Verwaltung ein, in denen tausende IS-Kämpfer festgehalten werden, sagte der Kommandant der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Abdi. (SDA/szm)