Thailands Regime versteht keinen Spass, wenn es um den König geht. Dies merkt auch Internet-Gigant Facebook. Der Social-Media-Riese musste vor knapp zwei Wochen ein Video über den thailändischen König Rama X. (mit vollem Namen Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun, 64) für thailändische Web-Surfer sperren – wegen Majestätsbeleidigung.
Das Video wurde im Juni 2016 im Münchner Shopping-Center Riem Arcaden aufgenommen. Man sieht darin den damaligen Kronprinzen –er wurde erst im Dezember zum König ernannt– in einem bauchfreien, gelben Top, Hüftjeans und Turnschuhen. Seine grossen Tattoos kommen besonders gut zur Geltung.
Bei der Begleiterin im Film soll es sich um seine Geliebte Sineenat Wongvajirapakdi handeln – die Dame wird auch Koi genannt, wie der ehemalige Reuters-Journalist und Regime-Kritiker Andrew Marshall auf Twitter schreibt. Der König ist offiziell mit Suthida liiert, doch Vajiralongkorn war schon immer für sein ausschweifendes Liebesleben bekannt.
Der seltsame Aufzug des Königs war kein einmaliger Fauxpas, wie dieses aktuelle Foto aus einem Münchner Möbelhaus beweist:
Weitere «sensitive» Inhalte
Ein Facebook-Sprecher bestätigte die Zensur des Videos gegenüber «Vice»: «Regierungen können Facebook kontaktieren und uns bitten, Inhalte zu blockieren.»
Doch die Thais wollten noch mehr: Facebook sollte bis heute um zehn Uhr Ortszeit 131 weitere Majestätsbeleidigungen löschen. Bisher hat der Konzern die Frist nicht eingehalten, schreibt die BBC.
Die Regierung drohte sogar, Facebook in Thailand ganz zu sperren!
Facebook braucht eine gerichtliche Verfügung, um Inhalte zu blockieren. Auch werden nur einzelne Inhalte und nicht ganze Seiten gesperrt. Zudem erhalten User eine Meldung, wenn ihr Post gesperrt wird.
Laut Takorn Tantasith, Generalsekretär der thailändischen Kommunikationsbehörde NBTC, der sich nach der abgelaufenen Frist äusserte, kooperiere Facebook mit Thailand. Genauere Infos dazu gibt es allerdings noch nicht.
In Thailand sind seit dem Militärputsch vor drei Jahren über 100 Personen wegen Majestätsbeleidigung verurteilt worden. (maz)