Der grosse Unterschied zwischen Sex und Porno
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So klärt Neuseeland Eltern auf:Der grosse Unterschied zwischen Sex und Porno

So klärt Neuseeland Eltern über das Online-Verhalten ihrer Kinder auf
Der grosse Unterschied zwischen Sex und Porno

Junge Neuseeländer nutzen das Internet als erstes Instrument, um etwas über Sex zu erfahren. Dabei klaffen Film und Realität weit auseinander. Mit einer witzig gemachten Kampagne sensibilisiert die Regierung Eltern für die Gefahren und Falschinformationen im Internet.
Publiziert: 20.06.2020 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2020 um 11:19 Uhr
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Diese Mutter ist sehr überrascht, als sie im Morgenmantel, mit Kaffee in der Hand, die Tür öffnet.
Foto: Youtube @KeepItRealOnline

Nie war pornografisches Material einfacher verfügbar als heute, im Zeitalter des Internets und der frei verfügbaren Informationen. Das birgt auch Risiken. Die neuseeländische Regierung versucht, Eltern für das Online-Verhalten ihrer Kinder zu sensibilisieren. Konkret geht es um den Unterschied zwischen Porno und echtem Sexualleben, aber auch um die Gefahr von Fake-Profilen und allgemein unangemessenem Inhalt.

Dazu hat die Regierung eine Kampagne namens «Bleib realistisch online» ins Leben gerufen und dazu Youtube-Videos hochgeladen – witzige dazu.

Im Bademantel und mit Kaffeetasse in der Hand öffnet eine Mutter die Haustüre, vor der zwei gut gelaunten Porno-Darsteller stehen. Diese erklären lächelnd, sie hätten mit ihrem Sohn soeben online Bekanntschaft geschlossen. «Ihr Sohn hat im Internet nach uns gesucht», sagt die Akteurin, deren Brüste von Mutters Kaffeetasse verdeckt sind. «Um uns zuzuschauen, Sie wissen schon.»

Der daraufhin gerufene Teenager erschrickt genauso, als er die Pornostars vor seiner Haustüre sieht. Eine Stimme im Hintergrund erklärt der Mutter dann: «Lass uns über den Unterschied sprechen, was du online siehst und dem, was eine Beziehung im richtigen Leben ist.»

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Auch anonyme Internet-Bekanntschaften werden thematisiert. Ein weiteres Video zeigt einen adrett gekleideten Mann mit schütterem Haar und Rose in der Hand. Er klopft an die Haustüre und fragt die Mutter, ob ihre Tochter Sarah zu Hause sei. Das junge Mädchen erscheint in der Tür und kann nicht glauben, wer sich hinter dem Instagram-Namen @albie07 versteckt.

Die Mutter daraufhin zu ihrer Tochter: «Okay Sarah, du und ich müssen uns ein bisschen darüber unterhalten, wie man online mit Fremden spricht.»

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Die Kampagne, die diesen Monat gestartet wurde, soll Eltern verdeutlichen, dass ihr Sohn oder ihre Tochter den Unterschied zwischen Porno und echtem Sexualleben nicht immer verstehen. Die Kampagne fordert Eltern dazu auf, mit ihren Kindern das Gespräch auch über sensible Online-Inhalte zu suchen, oder den Umgang mit anonymen Profilen.

Damit ein «Nein» nicht zu «Ja» wird

Ganz wichtig auch: Dass es beim Sex im wahren Leben stets einvernehmlich passieren soll. Die meisten in Neuseeland geklickten Pornos nämlich zeigen sexuelle Handlungen, die nicht auf gegenseitiger Zustimmung beruhen, wie eine im Dezember vorgelegte Studie besagt. Auch würden junge Neuseeländer das Internet als ihr erstes und wichtigstes Instrument nutzen, um etwas über Sex zu erfahren.

Aufgrund dieser Studie entschloss sich die Regierung, die Aufklärungskampagne zu starten. Junge Menschen sollen durch eigene Meinungsbildung und Erfahrung zur Zuversicht gelangen, heisst es, damit ein wiederholtes «Nein» nicht zu einem «Ja» werde.

Die Kampagne soll Eltern auch das Vertrauen und die Sicherheit vermitteln, um die Probleme ihrer Kinder anzugehen. «Sie müssen nicht alle Antworten haben, aber es wird wirklich einen Unterschied machen, wenn Sie Ihr Kind unterstützen und ihm beim Navigieren durch die unruhigen Gewässer der Online-Welt eine Anleitung für ‹Erwachsene› geben», erklärte dazu die Werbeagentur Motion Sickness, welche die Videos produzierte. (kes)

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