Wenn Diktatoren sich selbst feiern, dann nimmt das zuweilen bizarre Formen an. Robert Mugabe, der hochbetagte Präsident Simbabwes hat dies beim Fest zu seinem 91. Geburtstag eindrücklich unter Beweis gestellt.
Um den Anlass gebührend zu feiern, wurden mehrere Elefanten geschlachtet und den geladenen Gästen zum Verzehr aufgetischt. Des weiteren gab es Torten im Mega-Size-Format, so gross wie Bett-Matratzen. Selbstverständlich durfte auch eine Buttercreme-Büste des Geburtstagskinds nicht fehlen. Das Ganze ging auf dem Golfplatz eines Luxus-Hotels bei den berühmten Victoria-Wasserfällen über die Bühne.
Opposition nennt Festivitäten «obszön»
Was Mugabes Gäste erfreut haben dürfte, kam bei seinen politischen Gegnern weniger gut an. Die Bewegung für einen demokratischen Wechsel, kurz MDC, nannte die Festivitäten «obszön», was bei der wirtschaftlichen Lage des gebeutelten Landes nicht weiter erstaunt. Simbabwe hat eine auch für afrikanische Verhältnisse hohe Arbeitslosenquote und kämpft mit extremer Inflation. Menschenrechte sind kein Thema, Mugabes Regierung geht gegen alles vor, was die eigene Macht gefährden könnte. Pressefreiheit gibt es nicht.
Zuletzt war Robert Mugabe in den Schlagzeilen, als er bei einem Auftritt vor Anhängern stolperte und zu Boden fiel. Die Bilder dieser kleinen Panne wollte der Despot verschwinden lassen, Fotografen vor Ort wurden zum Löschen der Speicherkarte aufgefordert. Offenbar passte das Missgeschick nicht zum Selbstverständnis Mugabes als unfehlbarer Herrscher seines Landes. (mrt)