Bei einem der schwersten Winterstürme der letzten Jahre sind in den USA am Wochenende mindestens 19 Menschen gestorben. In New York fiel bis zu 64 Zentimeter Neuschnee. Die Polizei registrierte 400 Unfälle. Es wurde vorübergehend ein Autofahrverbot verhängt: Wer sich nicht daran hielt, riskierte sogar, verhaftet zu werden.
Zahlreiche Schweizer steckten im Schnee fest. Saskia (24) aus Zug war mit einer Kollegin übers Wochenende zum Shoppen nach New York geflogen. «Als wir am Freitag ankamen, konnten wir uns nicht vorstellen, dass bald ein Schneesturm aufziehen sollte. Es war nur leicht bewölkt.» Die beiden erkundeten die Stadt, als es zu schneien begann. Die angehende Hebamme zu BLICK: «Wir mussten höllisch aufpassen, da Eisklumpen von den Häusern fielen.» Das Schlimmste am Blizzard war für sie nicht die Kälte, sondern der Wind.
So schnell der Sturm aufkam, so schnell verzog er sich auch wieder. Gestern Morgen war der Himmel über der Millionenstadt wieder blau. Saskia berichtet und lacht dabei: «Es war ein spannendes Erlebnis. Wir haben überlebt und sind nun Blizzard-erprobt!»
Ein Schweizer, der seit zwei Jahren in New York in der Finanzbranche arbeitet, sagt am Telefon zu BLICK: «Die Leute waren verzweifelt. Da sie das Auto nicht benutzen konnten, gingen sie mit dem Schlitten einkaufen.» Er selber musste am Samstag arbeiten. Für die Strecke zum Zentralbahnhof benötigte er doppelt so lang als sonst. «Ich habe mich völlig verhüllt. Dennoch peitschte mir der Schneesturm von allen Seiten ins Gesicht. Das Winterwetter ist ganz anders, als man es in der Schweiz kennt: Es ist eine unangenehme, nasse Kälte, die im Gesicht beisst.»
Der Wintersturm brachte nahezu das gesamte öffentliche Leben an der US-Ostküste zum Erliegen. Airlines strichen laut Datenanbieter Flightaware.com im ganzen Land mehr als 5100 Flüge am Samstag und mehr als 3300 gestern Sonntag, die meisten davon auf den Flughäfen in New York, Philadelphia und Washington.
Auch auf dem Flughafen Zürich-Kloten fielen am Wochenende zehn Flüge wegen des Schnees in den USA aus: Drei Maschinen der American Airlines und der United Airlines, die am Samstag landeten, konnten gestern nicht starten. Sieben ankommende Flüge wurden gestrichen, darunter Swiss-Flüge von den Flughäfen John F. Kennedy International und Newark.
Gestern Mittag begann sich die Lage in den USA langsam wieder zu normalisieren.