Fico äusserte sein Bedauern darüber und kritisierte Präsident Andrej Kiska, der sich im Oktober in Bratislava privat mit dem Dalai Lama, dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter, getroffen hatte. Dies habe die slowakisch-chinesischen Beziehungen «eindeutig beschädigt», sagte Fico.
Li wollte sich vor einem Treffen in der lettischen Hauptstadt Riga mit 16 Regierungschefs aus ost- und mitteleuropäischen Ländern, bei dem es hauptsächlich um Handelsbeziehungen ging, eigentlich alleine mit Fico treffen. Die Slowakei hat noch bis Ende Dezember den halbjährlich rotierenden Vorsitz der EU inne. Fico sagte nach der Absage, er habe den chinesischen Regierungschef in die Slowakei eingeladen.
Der Dalai Lama lebt seit einem gescheiterten Volksaufstand in Tibet 1959 im indischen Exil. China kontrolliert Tibet seit den 50er Jahren. Seine politische Rolle hat der Dalai Lama inzwischen offiziell aufgegeben. Er strebt nicht die Unabhängigkeit Tibets an, aber grössere Autonomie. Peking unterstellt dem Dalai Lama aber, Tibet von China abspalten zu wollen.