Skandal in Grossbritannien
Samenspender hat Erbkrankheit, die Kinder dumm macht

In Grossbritannien hat ein Samenspender mehreren lesbischen Frauen den Kinderwunsch erfüllt. Dabei verschwieg der Mann allerdings ein entscheidendes Detail: Er leidet an einer unheilbaren Erbkrankheit, die schwerwiegende Folgen haben kann.
Publiziert: 01.06.2022 um 16:02 Uhr
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James M. zeugte als Samenspender 15 Kinder, obwohl er eine Erbkrankheit hat.
Foto: Facebook / James MacDougall

Er wollte nur helfen. Auf Facebook bot sich James M.* (37) aus Grossbritannien als Samenspender an. Damit wollte der Brite lesbischen Paaren den Wunsch erfüllen, Eltern zu werden – ohne dafür Geld zu verlangen. Und das kostenlose Angebot kam an: Mehrere Paare meldeten sich bei ihm. Insgesamt zeugte der Brite so 15 Kinder mit verschiedenen Frauen.

Was die lesbischen Frauen aber nicht wussten, war, dass M. am Fragiles-X-Syndrom leidet, wie «BBC» berichtet. Die unheilbare Erbkrankheit kann zu niedrigerer Intelligenz, Lernschwierigkeiten, verzögerter Entwicklung und Krampfanfällen beim Nachwuchs führen.

Dass er an dieser Erbkrankheit leidet, wusste der 37-Jährige, sagte den Frauen aber nichts davon. Das änderte sich erst, als es letzte Woche zu einer Gerichtsverhandlung zwischen einigen der Frauen und James M. kam. Zum Prozess kam es nicht wegen der Erbkrankheit. M. zog selber vor Gericht. Er wollte den Umgang zu vier seiner Kinder einklagen.

Richterin verbietet weiterhin Kontakt

Während der Gerichtsverhandlung wurde dann bekannt, dass der Brite unter dem Fragiles-X-Syndrom leidet. Das hatte er zuvor nur einmal in einer Vereinbarung mit einer Mutter zugegeben. Die Frau verstand die Erklärung allerdings nicht wirklich. Auch die Richterin gab zu, dass die juristische Sprache des Dokuments «selbst für einen Anwalt schwer zu lesen» sei.

Den Antrag zu Kontakt mit seinen Kindern lehnte die Richterin anschliessend ab. M. dürfe keinerlei elterliche Verantwortung haben, da das dem Nachwuchs schaden würde. Die Richterin ordnete ausserdem an, dass der Name von James M. öffentlich gemacht wird. Das seltene Verfahren soll dazu dienen, dass keine Frauen mehr auf den Samenspender hereinfallen kann.

Bei einem der Kinder, einem Dreijährigen, hatten Ärzte erhebliche Verhaltensauffälligkeiten festgestellt. Das Kind könne zudem noch nicht sprechen.

«Dieses kleine Baby ist meins»

Nach dem Gerichtsentscheid meldeten sich die Adoptiveltern von James M. zu Wort. In der «Daily Mail» erklärte die Mutter (73): «Dieses Gerichtsverfahren hat ihm das Herz gebrochen - und uns. Als er mir zum ersten Mal erzählte, dass er vor zwei oder drei Jahren Vater geworden war, zeigte er mir ein Bild und sagte: ‹Dieses kleine Baby ist meins›.

Er habe den Frauen einen Gefallen machen wollen. Er habe nie etwas Illegales getan. Der Vater (73) des Samenspenders fügte hinzu: «Es war ein Segen, dass wir Enkelkinder bekommen haben. Unser Sohn hat nichts Falsches getan. Wir wollen nicht, dass er gekreuzigt wird!»

Er selbst leide nicht an der Krankheit, sondern sei nur Träger. «Er hat es von seiner leiblichen Mutter geerbt, wie auch seine beiden Halbgeschwister.»

Samenspender ist laut Eltern das Opfer

Gleichzeitig geben die Eltern unverblümt zu: «Ja, er hat eine Krankheit.» Aber er hätte diejenigen darüber informiert, die es seiner Meinung nach wissen mussten. «Es macht den Anschein, als sei er von den Frauen, denen er helfen wollte, ausgenutzt worden.»

Die Eltern des Samenspenders sind sich sicher, dass ihr Sohn das Opfer und nicht der Täter ist. «Er wollte diesen Menschen nur helfen, diesen Frauen in einer homosexuellen Beziehung helfen, ihre Träume zu erfüllen und Eltern zu werden.» (obf)

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