Single-Vater Jochen (33), Marie (27) und ihre Lebenspartnerin Cora (26) ziehen zusammen die heute 8-monatige Lynn gross. Der Grund für die spezielle Konstellation hat mit den ganz spezifischen Bedürfnissen der drei Elternteile zu tun.
Genug Zeit für Hobbys
So sagt Vater Jochen zur Bild-Zeitung: «Ich hatte einen grossen Kinderwunsch, aber nicht mit einer Partnerin.» Marie und Cora erfüllen ihm diesen Wunsch. Denn auch sie wollten ein Kind, aber nicht mit einem anonymen Samenspender. Zudem legte das Paar enorm viel Wert darauf, noch genug Zeit für Job, Hobbys und für einander zu haben.
So kümmert sich nun Sozial-Pädagoge Jochen, der bereits Vater der 6-jährigen Fritzi ist, alle zwei Tage um die kleine Lynn. Er gibt dem Baby den Schoppen, wechselt die Windeln und legt sie in eine Wiege neben sein Bett. Nach 48 Stunden bringt der 33-Jährige die Kleine wieder zurück.
«Marie führte mein Sperma ein»
Kennengelernt haben sich Jochen und Marie zufällig. Nach einiger Zeit trafen sie sich in seiner Wohnung. «Ich gab mein Sperma in einen Becher, Marie führte es sich ein. Beim dritten Versuch wurde sie schwanger.»
Während der Schwangerschaft verbrachten die zukünftigen Eltern viel Zeit damit, sich Gedanken über die Zukunft zu machen: Das Sorgerecht und das Kindergeld wird geteilt, die kleine Lynn geht alle 48 Stunden zu ihrem Vater und soll den Nachnamen der Mutter tragen.
Bei der Geburt war sowohl Lebenspartnerin als auch Single-Vater anwesend. Cora hielt die Hand von Marie, Jochen wartete vor dem Kreissaal.
Nach einem Monat durfte Jochen Baby Lynn zum ersten Mal zu sich nach Hause nehmen. Seither macht es den Teilzeit-Vater glücklich, zwischen seiner Tochter Fritzi und seinem Teilzeit-Kind im Bett zu liegen. (mrb)