Er tritt bei den ersten Wahlen nach dem Sturz des langjährigen autoritären Machthabers Robert Mugabe im vergangenen Jahr gegen dessen Nachfolger Emmerson Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF an.
Unabhängig davon, wer gewinnt, ist bereits jetzt klar: Am Montag geht die Ära Mugabe endgültig zu Ende. Simbabwes Militär hatte im November die Kontrolle übernommen und Mnangagwa, einem ehemaligen Vertrauten Mugabes, zur Macht verholfen. Innerhalb weniger Tage endete die 37-jährige Herrschaft des inzwischen 94 Jahre alten Mugabe.
Mugabe-Nachfolger
Sein 75-jähriger Nachfolger als Parteivorsitzender und Präsident verspricht dem südafrikanischen Land nun einen Neustart. Dabei kann er sich auf die Unterstützung des Militärs, der Staatsmedien und der früheren Unabhängigkeitsbewegung Zanu-PF verlassen, welche die staatlichen Ressourcen kontrolliert.
Mnangagwas 35 Jahre jüngerer Gegner Chamisa legte einen starken Wahlkampf hin und macht sich Hoffnungen auf die Stimmen der jungen Simbabwer, die sich nach Veränderung sehnen. Seit der Unabhängigkeit von den britischen Kolonialherren im Jahr 1980 regiert die Zanu-PF in Simbabwe.
Betrugsvorwürfe überschatten Wahl
Wahlen unter der Mugabe-Herrschaft bedeuteten Betrug und Gewalt. Auch nach seinem Abschied gibt es Befürchtungen, dass die Stimmabgabe manipuliert werden könnte.
Die MDC beklagte ein fehlerhaftes Wählerverzeichnis, Missbrauch von Stimmzetteln und Wählereinschüchterung. Zudem warf die Partei der Wahlkommission Befangenheit vor.
Dennoch lief der Wahlkampf vergleichsweise frei und friedlich ab. Experten verweisen darauf, wie wichtig eine international als glaubhaft wahrgenommene Wahl auch für die alten Machthaber um Mnangagwa ist. Mugabe hat das Land in den vergangenen Jahren in die Isolation gesteuert, mit verheerenden Auswirkungen für die Wirtschaft.
Probleme in Simbabwe
Die nächste Regierung muss sich um die Massenarbeitslosigkeit, den Zusammenbruch der Landwirtschaft, Hyperinflation und den Abfluss ausländischer Investitionen kümmern. Das zuvor stabile Gesundheits- und Bildungssystem des Landes liegt in Trümmern, Millionen Simbabwer sind auf der Suche nach Arbeit ins Ausland geflohen. Die Lebenserwartung hat mit 61 Jahren erst vor kurzem wieder das Niveau aus dem Jahr 1985 erreicht.
5,6 Millionen Wahlberechtigte können am Montag an den Präsidenten-, Parlaments- und Kommunalwahlen teilnehmen. Die Ergebnisse werden für den 4. August erwartet. Sollte keiner der Präsidentschaftskandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen, kommt es am 8. September zur Stichwahl. Ein Umfrage der Organisation Afrobarometer sah Mnangagwa zuletzt bei 40 Prozent, Chamisa bei 37 Prozent.
Mugabe-Ära endgültig zu Ende
Ein Rückkehr Mugabes in die simbabwische Politik gilt inzwischen als ausgeschlossen. Im März hatte er sich noch mit Ambrose Mutinhiri fotografieren lassen, der aus Protest gegen Mugabes Sturz die Splitterpartei Nationale Patriotische Front (NPF) gegründet hatte. Die Partei konnte im Wahlkampf jedoch kaum punkten.
Mugabe und seine 53-jährige Frau Grace, deren Präsidentschaftsambitionen angeblich Auslöser für die Militärintervention im vergangenen Jahr waren, verbringen ihre Tage in ihrer luxuriösen «Blue Roof»-Residenz im vornehmen Hararer Vorort Borrowdale. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, ob der Ex-Präsident am Montag zur Wahl gehen würde, liess sein Büro unkommentiert. (SDA)