Der Deutsche Silvio S.* (32) hat zwei kleine Buben getötet. Und es ist gut möglich, dass er weitere Kinder auf dem Gewissen hat. Das sagt die Polizei in Berlin und nun sogar sein Vater Dieter S.* (72). In der Zeitung «Bild am Sonntag» spricht er über seinen Sohn und dessen Verbrechen.
Silvio wohnt immer noch zu Hause. Im Dachgeschoss hat er zwei Zimmer, im zweiten Stock eine Stube. Als die Eltern Dieter und Astrid (52) die neusten Fahndungsbilder in der Zeitung sehen, erkennen sie ihn sofort.
Sie sprechen ihn darauf an. Der Vater erzählt: «Er hat erst einmal gar nicht geantwortet. Dann haben wir ihn am nächsten Morgen richtig zur Rede gestellt. Und dann gab er es zu. Er war ganz ruhig, keine Tränen. Ich habe zu meiner Frau gesagt: ‹Los, ruf die Polizei.› Er hat uns nicht davon abgehalten. Meine Frau hat zum Hörer gegriffen. Er ist dann direkt rausgestürmt. Meine Frau hat ihn gefragt: ‹Wo willst du hin?› Er hat nur gesagt: ‹Ein Beweismittel holen.›»
Kurz darauf war klar: Silvio S. holte die Leiche des kleinen Mohamed († 4).
Einen Monat zuvor hatte er ihn in einer Asylanlaufstelle in Berlin entführt, bei sich zu Hause missbraucht und am Tag darauf erwürgt. Dieter S. berichtet in «Bild am Sonntag»: «Als uns die Polizei sagte, dass im Auto ein totes Kind liegt, haben wir einen Schock bekommen. Plötzlich war unser Sohn ein Mörder.»
Silvio S. versteckte den toten Buben in einer Wanne im Dachgeschoss und bedeckte ihn mit drei Säcken Katzenstreu. Der Vater sagt, er sei seit über einem halben Jahr nicht mehr in den oberen Geschossen gewesen. Trotzdem wundert er sich: «Wie kann es gehen, dass wir nichts bemerkt haben?» Nicht mal der Hund habe etwas gespürt.
Im Polizeiverhör gestand Silvio S., im Juli den kleinen Elias († 6) aus Potsdam (D) entführt und ermordet zu haben. Gestern bestätigte die Polizei, dass im Paket, das in einem Schrebergarten vergraben war, die Leiche von Elias war.
Hat Silvio S. noch mehr Kinder auf dem Gewissen? In seinem Auto wurden Spielsachen gefunden, unter anderem auch Plüschtiere, die Mädchen ansprechen. Dieter S.: «Wenn man das alles so hört, kann ich mir schon vorstellen, dass es noch mehr Fälle gibt.» Die Eltern wollen ihren inhaftierten Sohn möglichst schnell besuchen. «Wir haben Hunderte Fragen an ihn», sagt Vater Dieter S.
Trotz der grausamen Taten ist für die Eltern aber klar: «Silvio ist und bleibt unser Sohn. Daran wird sich nichts verändern.»