Nötig sei mehr Unterstützung für eine Selbstversorgung. «Vielleicht muss das Ziel künftig sein: Getreidesilos bauen, statt Getreidesäcke schicken», sagte Özedmir am Samstag an einer internationalen Agrarministerkonferenz in Berlin.
Özdemir forderte, Deutschland und die Europäische Union müssten endlich präsenter sein. «Wir dürfen das Feld nicht den autoritären Staaten überlassen, die dort aktiv sind und durch ihre Investitionen versuchen, neue Abhängigkeiten zu schaffen.» Die deutsche Regierung habe dazu jetzt mit der Afrikanischen Union eine «Zukunftspartnerschaft» vereinbart, um Ernährungssysteme krisenfester zu machen.
Zentral sei Wissenstransfer. Know-how etwa zum Pflanzenschutz gehöre nach Afrika und «nicht primär in die Konzernzentralen, die damit natürlich Geld verdienen wollen.» Um grosse Verluste nach der Ernte zu vermeiden, brauche es funktionierende Lagermöglichkeiten, Logistik und Verarbeitungskapazitäten.
Özdemir hob das global vereinbarte Ziel hervor, den Hunger auf der Welt bis 2030 zu beenden. Wenn das nicht nur ein Lippenbekenntnis sein solle, müsse sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichten, das Notwendige zu tun. Bis 2030 seien es noch acht Ernten, die Zeit dränge. An der Konferenz anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin nahmen Regierungsvertreter von mehr als 70 Staaten teil. (SDA)