Silke B.* (†44) hinterlässt zwei Kinder
Extrem-Läuferin von Blitz getötet!

Am Samstagabend endet das Südtirol Ultra Skyrace in einer Tragödie. Hätte sie verhindert werden können?
Publiziert: 29.07.2019 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 07:21 Uhr
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Silke B.* (†44) wird in Südtirol von einem Erdblitz getötet. Die norwegische Bergläuferin hinterlässt zwei Kinder.
Foto: zvg
Myrte Müller

Sie lag gut im Rennen. Nach siebeneinhalb Stunden Lauf war die norwegische Extremläuferin auf dem achten Platz. Seit dem Start des Südtirol Ultra Skyrace in Bozen (I) am Freitag hatte Silke B.* (†44) bereits 90 Kilometer zurückgelegt. Doch am Samstagabend nimmt der Extremberglauf für die Skandinavierin ein tragisches Ende.

Es ist 18.51 Uhr. Die Gruppe, in der Silke B.* (†44) läuft, befindet sich in der Nähe des Kratzberger Sees auf  2116 Metern Höhe. Ein Unwetter tobt. Da flammt ein Erdblitz mit der Stärke 26 kA auf, trifft die Läuferin aus Tromsö. Das berichtet Unsertirol24. Ihre zwei italienischen Begleiter erinnern sich: «Silke sackte zusammen und regte sich nicht mehr.» 

Silke F.* (†44) war eine erfahrene Bergläuferin

Zwischen den Felsen ist ein Funkloch. Die Läufer versuchen vergebens, mit den Handys Hilfe zu holen. Es gelingt ihnen erst 30 Minuten später. Die Südtiroler Flugrettung schickt ihren Hubschrauber Pelikan 1 in die Sarntaler Alpen. Verzweifelt versuchen Notarzt und Sanitäter, die Frau vor Ort zu reanimieren.

Die Norwegerin wird in den Heli geladen und ins Spital nach Bozen geflogen. Bei Ankunft erliegt sie ihren schweren Verletzungen. Auch die beiden italienischen Mitläufer fliegen mit dem Hubschrauber ins Tal. Sie müssen psychologisch betreut werden.

Silke B. war keine Profi-Läuferin, aber eine erfahrene Extremsportlerin. Die Krebsforscherin hinterlässt einen Ehemann und zwei Kinder.

Hätte Berglauf abgebrochen werden müssen?

Die Gewitter waren angekündigt. Hätte der Berglauf bei so einer Wetterprognose überhaupt durchgeführt werden dürfen? Dieser Frage müssen sich nun die Organisatoren stellen. Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, habe selbst der bekannte Schweizer Wetterfachmann Jörg Kachelmann scharfe Kritik geübt.

Zwar sei das Rennen, als das Unwetter aufzog, unterbrochen worden. Doch nicht alle Teilnehmer, die auf der Strecke unterwegs waren, konnten gewarnt werden. Die Gruppe von Silke B. beispielsweise befand sich weit von schützenden Hütten und den Streckenposten entfernt (BLICK berichtete). 

Wegen des Unglücks wurde die Siegerehrung abgesagt. Ob das Südtirol Ultra Skyrace auch noch im kommenden Jahr stattfinden wird, wollen die Organisatoren in den nächsten Tagen entscheiden.

*Name geändert

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