Gratisessen, hauseigene Fitnessstudios, Wasch- und Bügelservice, Kletteranlagen im Büro – wenn es darum geht, seine Mitarbeiter bei Laune zu halten, kennt die Fantasie der Silicon-Valley-Unternehmen keine Grenzen. Jahrelang gehörte es unter Start-ups im kalifornischen Hightech-Mekka quasi zum guten Ton, sein Personal mit allerlei Freiheiten und Privilegien zu überhäufen.
Mit dieser freimütigen Zulagen-Kultur könnte es jedoch bald vorbei sein. Einbrechende Gewinnzahlen und sinkende Investitionen zwingen vor allem die Kleinen zum Pragmatimus.
So hat etwa Dropbox in den vergangenen Wochen sowohl beim firmeneigenen Wasch-Service als auch beim Shuttle-Bus nach San Francisco den Rotstift angesetzt. Der bis dato unlimitierte Zugang zur Abendkantine und der freitäglichen Open-Bar wurde auf maximal fünf pro Monat reduziert.
Ähnliche Sparschritte haben auch Evernote, Tango und Jawbone unternommen. Weitere Start-ups drohen es ihnen gleichzutun.
Für Dan Ruch, CEO des Geschäftsreise-Anbieters Rocketrip, ein logischer Schritt. Unlängst hat der Geschäftsmann die Start-ups im Silicon Valley davor gewarnt, bei Mitarbeiter-Privilegien falsche Akzente zu setzen – etwa bei unlimitierten Fitness-Angeboten für die ganze Belegschaft.
Statt auf Universalität zu setzen, sollten Firmen ihre Sonderangebote vielmehr spezifisch auf einzelne Mitarbeiter zuschneiden, so Ruch. Vom Fitnessstudio mache ja bekanntlich nur ein Bruchteil der Mitarbeiter Gebrauch, obwohl alle einen Zugang haben.