Signal an den Westen
Russland und Belarus starten Militärmanöver

Begleitet von Kritik der Nato haben Belarus und Russland ihr grosses Militärmanöver «Sapad» (Westen) begonnen.
Publiziert: 10.09.2021 um 15:56 Uhr
HANDOUT - Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums zur Verfügung gestellten Foto treten russische Ehrengarde-Soldaten während der Eröffnungszeremonie der gemeinsamen strategischen Militärübung der Streitkräfte Russlands und Belarus auf dem Truppenübungsplatz Mulino in der Region Nischni Nowgorod auf. Foto: Vadim Savitskiy/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Foto: Vadim Savitskiy

Beteiligt sind auf insgesamt 14 Truppenübungsplätzen bis zu 200 000 Menschen und Hunderte Einheiten Kampftechnik, darunter fast 300 Panzer, 80 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 15 Schiffe, wie das russische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte. Die Übung, die alle zwei Jahre angesetzt wird, dauert bis zum 16. September.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Russland zur Transparenz auf. Die Zahl der Teilnehmer bei Manövern sei in der Vergangenheit grösser als angekündigt gewesen. «Also werden wir wachsam sein», sagte er. Die Nato in Brüssel kritisierte, Russland habe seit Ende des Kalten Krieges nicht eine Übung gemäss internationaler Vereinbarungen für Beobachtungen geöffnet. Bei einer Teilnahme von mehr als 13 000 Soldaten seien solche Beobachtungen verpflichtend, hiess es.

Das Manöver sei zwar nicht gegen irgendjemanden gerichtet, sagte der russische Präsident Wladimir Putin bereits am Vorabend bei einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko im Kreml. «Aber die Durchführung ist logisch unter Bedingungen, da andere Vereinigungen wie die Nato ihre Präsenz an den Grenzen des Unionsstaates aktivieren», sagte Putin. Der Kremlchef und Lukaschenko hatten über die weitere Entwicklung eines Staatenbundes zwischen Russland und Belarus gesprochen.

Das Manöver sei ein Signal an den Westen, dass er nicht mit Minsk und Moskau aus einer Position der Stärke reden können, sagte der Chef des Generalstabs der Streitkräfte von Belarus, Viktor Gulewitsch, zum Start der Übung. Belarus hat lange EU-Grenzen mit Polen und dem Baltikum.

(SDA)

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