Schweres Bootsunglück in Italien: Ein etwa 50 Meter langes Segelboot mit 22 Personen an Bord sank am Montag gegen 5 Uhr vor der Küste der sizilianischen Stadt Palermo. Fünfzehn Menschen, darunter ein einjähriges Baby, wurden von Patrouillenbooten der Küstenwache und Feuerwehrleuten gerettet.
Zunächst wurden sieben Menschen vermisst, später fanden Einsatzkräfte eine Leiche im Wasser. Wie die italienische Zeitung schreibt, handelt es sich dabei um den Koch, der mit an Bord gewesen war.
Die Suche nach den Vermissten läuft derweil auf Hochtouren. Spezialtauchern ist es mittlerweile gelungen, in den Schiffsrumpf vorzudringen, wo die Vermissten vermutet werden. Dafür mussten die auf Höhlen spezialisierten Taucher eine drei Zentimeter dicke Glasscheibe unter Wasser öffnen.
Taucher dringen in Schiffsrumpf vor
Dies meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Feuerwehr. Durch einen kleinen Spalt gelangten sie ins Innere der Luxusjacht «Bayesian», allerdings noch immer nicht in die Kabinen im Unterdeck, in denen die sechs Vermissten vermutet werden.
Unter den Vermissten sollen laut der Nachrichtenagentur Ansa vier Briten, zwei US-Amerikaner und ein Kanadier sein. Bei einem der vermissten britischen Passagiere soll es sich gemäss «Telegraph» um den Tech-Unternehmer Mike Lynch handeln. Seine Frau, Angela Bacares, sei mittlerweile gerettet, berichtet das Newsportal.
Erinnerungen an «Costa Concordia»
Taucher und Einsatzkräfte der Feuerwehr und Küstenwache versorgen derzeit die Überlebenden und suchen nach den vermissten Personen.
Das Boot sank ersten Erkenntnissen zufolge aufgrund eines Wirbelsturms, der die Segler mit voller Wucht traf. Das Wrack der «Bayesian» befindet sich in einer Tiefe von 49 Metern auf dem Meeresgrund. Es liegt nach Angaben der Feuerwehr auf der Seite, was die Arbeiten unter Wasser erschwert. Am Dienstag konnten die Taucheinheiten der Feuerwehr bereits einige Räume unterhalb der Kommandobrücke untersuchen.
Die Bergung der Passagiere ist so kompliziert, dass sie die Rettungskräfte an den Fall der «Costa Concordia» erinnert. Das Kreuzfahrtschiff war 2012 vor der Küste der Toskana gesunken. Damals waren 32 Menschen ums Leben gekommen. «Die ist eine kleine », zitierten italienische Medien einen der beteiligten Rettungstaucher.