Ein Grossaufgebot der mexikanischen Polizei hat lateinamerikanische Migranten auf ihrem Weg in die USA an der streng bewachte Grenze zu Guatemala gestoppt. Hunderte waren am Freitag an guatemaltekischen Grenzposten vorbeigestürmt. Die mexikanischen Beamten waren an die Grenze abkommandiert worden, nachdem US-Präsident Donald Trump gedroht hatte, er werde die US-mexikanische Grenze mit Unterstützung des amerikanischen Militärs schliessen, sollte die Migrantenkarawane via Mexiko die USA erreichen.
Auf einer Grenzbrücke, die Mexiko und Guatemala verbindet, war es zu teils dramatischen Szenen gekommen. Einige Migranten waren in den darunter verlaufenden Fluss gesprungen. Viele Migranten trugen Rucksäcke und hatten Kinder bei sich. Einige gaben an, Tränengas ausgesetzt gewesen zu sein. Der Polizei gelang es nach eigenen Angaben schliesslich, die Ordnung wiederherzustellen.
Rodrigo Franco: «Wir warten auf ein Wunder Gottes, um die Herzen der mexikanischen Regierung zu erweichen. Es gibt hier viele bedürftige Kinder.»
Susan Olinte: «Wir werden die ganze Nacht hier bleiben. Möge Gott den mexikanischen Presidenten dazu bringen, uns die Erlaubnis zum Übertritt zu geben, damit wir einen guten Job bekommen können.»
Präsident Enrique Peña Nieto hatte in einer TV-Ansprache auf internationales Recht verwiesen. «Wie jedes andere souveräne Land gestattet es auch Mexiko nicht, unrechtmässig einzureisen. Ein gewaltsamer Zutritt ins Land bedeutet nicht nur einen Verstoss gegen unsere Souveränität, sondern gefährdet auch andere Migranten, insbesondere Kinder, Frauen und ältere Menschen.»
Trump danke Mexiko auf einer Veranstaltung in Arizona für den Einsatz.
«Sie kämpfen dort gegen einige böse Leute in dieser Gruppe. Die Fake News dort hinten wollen euch glauben machen, das seien alles wundervolle Menschen. Aber da gibt böse, brutale Leute darunter. Und eins kann ich euch sagen: Dieses Land will sie nicht.»
Trump bekräftigte, das US-Militär einzuschalten, sollten Mexikos Bemühungen nichts bringen. Tausende Lateinamerikaner hatten sich vor einer Woche von Honduras aus auf den Weg in die USA gemacht. Sie erhoffen sich dort ein besseres Leben.