Sie wollen eine schwarze US-Vize-Präsidentin
Afroamerikanische Promis machen Druck auf «Teufel» Biden

Mit scharfem Ton fordern schwarze Promis eine Afroamerikanerin als Joe Bidens Vizepräsidentin. Der wird den Namen bis Mittwoch endlich bekannt geben.
Publiziert: 11.08.2020 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 08:46 Uhr
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Rapper und Schauspieler Diddy Combs macht Druck auf Joe Biden.
Foto: AFP
Guido Felder

Darauf hat man gespannt gewartet: Am Dienstag oder Mittwoch will Trump-Herausforderer Joe Biden (77) bekannt geben, wen er zu seiner Vizepräsidentin machen würde. Richtig, Vizepräsidentin, denn Biden hat angekündigt, dass er eine Frau an seiner Seite haben möchte, sollte er am 3. November zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden.

Zum Kreis der Favoritinnen zählen die US-Senatorin Kamala Harris (55) sowie die damalige nationale Sicherheitsberaterin von Barack Obama (59), Susan Rice (55), die beide schwarz sind. Doch werden unter anderem auch der weissen Senatorin Elizabeth Warren (71) Chancen eingeräumt.

Schwarze Promis drohen Biden

Insider gehen davon aus, dass Biden schon am Dienstag den Namen bekannt geben wird. Gut möglich, dass es eine Schwarze sein wird. Denn infolge der landesweiten Proteste gegen Rassismus ist der Druck auf ihn gewachsen, eine nichtweisse «Running Mate» zu ernennen.

Anfang Woche haben mehr als 100 prominente Afroamerikaner den Ton verschärft. Ultimativ fordern sie in einem Schreiben an Biden: «Wenn Sie 2020 keine schwarze Frau auswählen, verlieren Sie die Wahl. Wir wollen nicht zwischen dem kleineren von zwei Übeln wählen und wir wollen nicht zwischen dem Teufel, den wir kennen und einem Teufel, den wir nicht kennen, stimmen, weil wir es satthaben, für Teufel zu stimmen – Punkt.»

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen der Rapper und Schauspieler Sean «Diddy» Combs (50) sowie Ben Crump (50), der Anwalt der Familie des Afroamerikaners George Floyd (†46), dessen gewaltsamer Tod bei einem Polizeieinsatz Ende Mai landesweite Proteste ausgelöst hatte. Viel zu lange hätten schwarze Frauen alles für die demokratische Partei riskiert, «ohne Anerkennung, ohne Respekt, ohne Sichtbarkeit», heisst es weiter.

Vize könnte alten Biden ablösen

Bidens Bekanntgabe wird auch mit grosser Spannung erwartet, weil der allfällig gewählten Vize-Präsidentin bei diesen Wahlen eine besondere Bedeutung zukommt. Wenn Biden, wie es die Umfragen prognostizieren, im November die Wahl gewinnt, wäre er bei Amtsantritt mit 78 Jahren der mit Abstand älteste Präsident, den die Amerikaner je gewählt haben. Bisher hielt den Altersrekord Donald Trump (74), der bei Amtsantritt 70 Jahre alt war.

Aus diesem Grund wird Bidens Vize vom ersten Tag an als möglicher zukünftiger Präsident angesehen. Sollte Biden seine erste Amtszeit nicht überleben oder aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten, wird sein Vize als 47. Präsident der USA nachrutschen. Oder eben als erste Frau in diesem Amt überhaupt.


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