Am 29. September brachte Holli Gorveatt ihren Sohn Link zur Welt – in der 23. Schwangerschaftswoche. Der Kleine wog gerade mal 450 Gramm. Schläuche helfen ihm beim Atmen. Bis er gross und kräftig genug ist, um es alleine zu können, werden noch Wochen vergehen. Jeden Tag wachen die Eltern am Brutkasten ihres Sohnes. Das Besondere: Auch nach der Geburt ist die Amerikanerin noch schwanger – mit Links Zwillingsbruder Logan.
Er verblieb im Bauch der Mutter. Die Ärzte mussten Ende September einen Säugling per Kaiserschnitt auf die Welt holen, denn die Zwillinge litten am sogenannten Fetofetalen Transfusionssyndrom. Dabei wird ein Säugling mit mehr Blut versorgt als der andere. Der schwächere bekommt zu wenig Nährstoffe. Link war der stärkere. Die einzige Möglichkeit, um beiden Babys eine Überlebenschance zu geben: Link musste vier Monate zu früh geholt werden.
Gegenüber amerikanischen Medien sagte Holli Gorveatt: «Wenn ich sehe, wie er so klein und zerbrechlich daliegt, werde ich von Gefühlen überwältigt.» Allein schon seine kleine Hand zu halten, sei unbeschreiblich. An den Gedanken, nach der ersten Geburt immer noch schwanger zu sein, habe sie sich erst gewöhnen müssen.
Logan gedeiht derweil im Bauch prächtig. «Ihm geht es gut», sagt sie, «er tritt viel und wird täglich grösser. Vorher wurde er fast erdrückt.» Sein errechneter Geburtstermin ist am 26. Januar 2016. Die Zwillingsbuben werden also nicht nur unterschiedliche Geburtstage haben, sondern auch Jahrgänge.