Neu kann sich im Fürstentum Liechtenstein jeder für eine Casino-Bewilligung bewerben. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Sie veruntreuten 500'000 USD
Nonnen verzocken Geld einer Schule in Kasinos

Zwei Nonnen haben über zehn Jahre lang Geld einer Schule im US-Bundesstaat Kalifornien veruntreut. Das Geld hätten sie unter anderem in Kasinos und für Reisen ausgegeben – und behauptet, ein reicher Verwandter hätte sie eingeladen.
Publiziert: 11.12.2018 um 05:07 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:03 Uhr
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Zwei Nonnen haben in den USA über eine halbe Million Dollar einer katholischen Schule veruntreut. (Symbolbild).
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Diese zwei Nonnen haben es faustdick hinter den Ohren: Sie haben an der katholischen Saint-James-Schule in der Stadt Torrance im US-Bundesstaat Kalifornien 500'000 Dollar veruntreut – und verprassten einen Teil davon in Kasinos. Den Eltern sagten sie über die fast leere Schulkasse, dass es schlecht um das Budget der Schule stehe.

Es könnte sein, dass die beiden Gaunerinnen noch mehr Geld in ihre eigenen Taschen steckten. Denn die Auditoren konnten nur die vergangenen sechs Jahre rekapitulieren und Bartransaktionen gar nicht zurückverfolgen. Das sagten gemäss «Long Beach Press-Telegramm» Beamte der Erzdiözese Los Angeles den Eltern und Ehemaligen bei einem Treffen am Montagabend in der St. James Catholic Church in Redondo Beach.

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Nonnen hätten Reue gezeigt

Die Öffentlichkeit erfuhr vergangene Woche vom Skandal, als die Schule an einem Treffen bekannt gab, sie hätten die Polizei eingeschaltet. Schwester Mary Margaret und Schwester Lana Chang, die beide Anfang dieses Jahres in den Ruhestand getreten waren, seien «an der persönlichen Verwendung eines erheblichen Teils der Schulgelder beteiligt» gewesen. Die Nonnen hätten sich reuig gezeigt. Kreuper war die Direktorin der Schule und Chang während 20 Jahren Lehrerin. Die Erzdiözese kündigte an, sie werde als Nebenklägerin auftreten.

Am Treffen erklärte Michael Meyers, der Monsignore der Kirche, dass die Erzdiözese vor sechs Monaten eine interne Untersuchung einleitete. Offenbar nachdem eine Standard-Untersuchung vor Kreupers Rücktritt nach 28 Jahren an der Schule Unstimmigkeiten zutage brachte. 

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Ungefähr zur gleichen Zeit forderte eine Familie eine Kopie eines Checks an, der auf die Schule ausgestellt wurde. Dabei kam heraus, dass der Check auf ein anderes Bankkonto überwiesen worden war – nicht auf das der Schule.

Nonne wirkte «nervös»

Meyers sei aufgefallen, dass die ehemalige Direktorin Kreuper plötzlich «sehr nervös und besorgt» über die Finanzanalysen gewirkt habe. Zudem habe sie das Personal gebeten, gewisse Aufzeichnungen zu ändern. Meyers habe daraufhin einen Auditor der Erzdiözese alarmiert und darauf hingewiesen, dass «etwas nicht stimmt». Der Auditor habe seinen Verdacht bestätigt. 

Ein weiterer Auditor fand heraus: Seit mindestens zehn Jahren seien Gelder «unsachgemäss» verwendet worden. Die beiden Nonnen hätten ein längst vergessenes Bankkonto verwendet und darauf die Checks eingezahlt. Das Konto habe auf St. James Convent gelautet, und nicht auf St. James School, und sei von der Kirche 1997 eröffnet worden.

Als ein Elternteil am Treffen fragte, wofür das Geld ausgegeben wurde, sagte ein Anwalt: «Für Reisen und Kasino-Besuchen.» Zudem hätten sie das Konto als ihr persönliches Konto benutzt.

Eltern sind fassungslos

Die beiden Nonnen, offenbar beste Freundinnen, wurde in andere Klöster versetzt. Der Nonnenorden St. Joseph of Carondelet habe sich zudem bereiterklärt, die Schule komplett zu entschädigen und «schwere Sanktionen» gegen die sündigen Nonnen zu verhängen. 

Die Eltern reagierten fassungslos, andere enttäuscht oder wütend. Manche riefen auf, den Nonnen zu vergeben. Einige Eltern erklärten, es sei bekannt gewesen, dass Kreuper und Chang oft reisten und spielten. Sie hätten aber immer behauptet, ein reicher Verwandter hätte ihnen die Reise spendiert. (sga/SDA)

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