«Sie verbrennt Fakten und schminkt sich mit der Asche»
Komikerin verhöhnt Trump-Sprecherin

Am traditionellen Korrespondenten-Dinner des Weissen Hauses zerpflückte die Komikerin Michelle Wolf den Trump-Clan. Der Auftritt kam nicht bei allen gut an.
Publiziert: 30.04.2018 um 13:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:50 Uhr

Jedes Jahr nimmt am Korrespondenten-Dinner des Weissen Hauses in Washington ein Komiker den US-Präsidenten und seine Gefolgschaft auf die Schippe. Diese werden traditionellerweise nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Dieses Jahr war die Komikerin Michelle Wolf (32) dran – und sie gab Trump und seiner Gefolgschaft Saures.

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Schockierte mit einem vulgären Monolog: Komikerin Michelle Wolf.
Foto: Reuters

Wolf schoss sich vor allem auf Sarah Sanders (35), die Sprecherin des Weissen Hauses, ein: «Ich mag Sarah, sie ist sehr einfallsreich. Aber sie verbrennt Fakten und braucht die Asche, um sich damit zu schminken.» Kurz zuvor hatte sie Sanders als Lügnerin bezeichnet.

Die Sprecherin, die nur wenige Meter entfernt sass, liess die verbale Tortur mit versteinerter Miene über sich ergehen. Einige der Zuschauer lachten, einige stöhnten auf.

Kritik am Monolog

Der Auftritt sorgte umgehend für Kritik. Er sei «absolut widerlich» gewesen, sagt Sanders' Vorgänger Sean Spicer zum «Guardian». Auch Maggie Haberman, die für die «New York Times» regelmässig kritische Artikel über die Trump-Regierung schreibt, fand die Witze zu derb. «Dass sie die intensive Kritik über ihr Aussehen, ihre berufliche Leistung über sich ergehen liess und nicht den Raum verliess, war beeindruckend.» Auf Twitter erhielt Wolf aber auch viel Zuspruch für ihre derben Witze.

Natürlich nahm Wolf auch den Präsidenten ins Visier. Gleich zu Beginn ihres 20 Minuten langen, mit Sex-Anspielungen gespickten Monologs: «Wie ein Pornostar sagt, bevor sie Sex mit Trump hat: Bringen wir es hinter uns.» Dabei spielt sie auf die Pornodarstellerin Stormy Daniels (39) an, die mutmasslich eine Affäre mit Trump hatte und sich ebenfalls unter den Gästen befand.

«Ivanka ist so hilfreich wie eine leere Tampon-Schachtel»

Auch die Präsidententochter Ivanka (36) wurde nicht verschont: «Sie hätte eigentlich eine Fürsprecherin für Frauen werden sollen, ist aber so hilfreich wie eine leere Schachtel Tampons. Sie hat Befriedigendes für Frauen getan. Wie der Vater, so die Tochter.»

Donald Trump, der dem Dinner zum zweiten Mal demonstrativ fernblieb, wütete auf Twitter: «Das Korrespondenten-Dinner war letztes Jahr ein Misserfolg, aber dieses Jahr war es eine Peinlichkeit für alle, die dazugehören. Die sogenannte Komikerin ist wirklich gefloppt», schreibt Trump. Um darauf die Absetzung der Traditions-Gala zu fordern. (rey)

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