Die Erotikplattform Onlyfans wird von Privatpersonen, Influencern und Künstlern weltweit rege genutzt. Anders als bei Instagram und Co., dürfen dort auch sexuelle Inhalte hochgeladen werden. Dabei vergessen einige anscheinend, dass sie möglicherweise auch auf Bilder von Verwandten stossen könnten, wie ein Fall aus Skandinavien zeigt.
Ein Norweger surfte über Monate auf der Plattform, chattete mit einer jungen Frau und kaufte schliesslich auch pornografisches Material bei ihr. Alles lief normal: Die 23-Jährige lud ihre Inhalte jeweils anonym auf der Plattform hoch und zeigte nie ihr Gesicht. Der Nutzer bezahlte für die Inhalte.
Männerwochenende endet mit grossem Schock
Ein Männerwochenende des Norwegers veränderte jedoch alles auf einen Schlag. Auf dem gemeinsamen Ausflug vertrauten sich die Männer gegenseitig ihre Porno-Geheimnisse an, wie die Zeitung «Dagbladet» berichtet. Ein Freund erzählte dem Mann, dass er bei derselben Onlyfans-Anbieterin Kunde sei.
Als er ihm den Wohnort der jungen Frau mitteilte, traf den Norweger der Schlag: Bei seiner Internet-Bekanntschaft könnte es sich theoretisch um seine eigene Tochter handeln. Nach einer kurzen Recherche war der Fall klar: Er hatte über Wochen bei seiner eigenen Tochter pornografische Fotos gekauft.
Gegenüber dem «Dagbladet» gibt die Psychologin des Mannes Auskunft über den Fall. «Er kam zu mir, weil ihn das so mitnahm, dass er Selbstmordgedanken hatte. Er konnte seine Tochter nicht mehr anschauen. Es machte ihn körperlich krank, dass seine eigene Tochter seine Fantasien angeregt hatte.»
«Sie fand es ekelhaft»
Die Psychologin riet dem Mann, mit seiner Tochter das Gespräch zu suchen. «Sie fand es ekelhaft», betont die Psychologin, die mit dem Einverständnis der Betroffenen von dem Fall erzählt. Die ganze Sache habe bei der Tochter jedoch einen Denkprozess angeregt.
«Sie begann darüber nachzudenken, wie riskant es ist, auf einer solchen Plattform unterwegs zu sein», berichtet die Psychologin weiter. Laut der Expertin sei der vorliegende Fall zwar ein besonders schockierendes Beispiel für Gefahren auf Erotikplattformen, es seien ihr jedoch diverse ähnliche Fälle bekannt: Manche würden anonym auf Tanten oder Onkel treffen – manche gar auf ihren Grossvater. Darüber sollte man sich im Klaren sein.
Nach einer gemeinsamen Therapie haben Vater und Tochter heute wieder ein normales Verhältnis. Die Mutter und Ehefrau der beiden weiss übrigens bis heute nichts von den pikanten Machenschaften ihrer Familie.